Vorwärts 187 - März 2010

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Artikel in dieser Ausgabe:

05.03.2010

Das Recht auf Abtreibung ist seit Beginn der ArbeiterInnenbewegung eine Forderung von Arbeiterinnen. In der Zwischenkriegszeit setzten sich Sozialistinnen verstärkt dafür ein. Im Austrofaschismus wurde Abtreibung generell verboten. Im Nationalsozialismus wurden „Minderwertige“ Frauen zur Abtreibung (oder auch schon zur Sterilisation) gezwungen, „arischen“ Frauen wurde die Abtreibung unter Androhung der Todesstrafe verboten.

05.03.2010

70 Prozent der 1,3 Mrd. armen Menschen weltweit sind Frauen. Frauen sind weltweit mehr als Männer von Hunger, Armut, von Analphabetismus, von psychischer, physischer und sexueller Gewalt betroffen. Sie sind in größerer Zahl auf der Flucht vor Kriegen, vor Hunger, vor Krankheiten und Verfolgung. Obwohl Frauen weltweit zwei Drittel der Arbeit verrichten, verdienen sie rund ein Drittel weniger als Männer: In Österreich verdienten Frauen im Jahr 2009 im Durchschnitt fast 33 Prozent oder 661 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen.

05.03.2010

Warum kann es keine vollständige Frauenbefreiung innerhalb des Rahmens des Kapitalismus geben? Frauenunterdrückung ist gleichzeitig mit der Klassengesellschaft entstanden. Mit den ersten Klassengesellschaften wie z.B. den Sklavenhaltergesellschaften im alten Rom oder in Griechenland wurde erstmals mehr produziert als unmittelbar verbraucht wurde – das heisst, es gab etwas zu vererben. Das bedeutet, dass mit der Entstehung des Privateigentums das ursprüngliche Erbrecht nach mütterlicher Linie auf ein patrilineares Erbrecht geändert wurde – laut Engels die historische Niederlage der Frau.

05.03.2010

Die Idee für einen kämpferischen „Frauentag“ der Arbeiterinnen stammt aus den USA. Verschiedene Ereignisse, die am 8. März stattfanden, verliehen diesem Tag für die dortigen ArbeiterInnen eine besondere Bedeutung. So traten 1909 in New York  20.000 Textilarbeiterinnen in den Streik. Nach zwei Monaten harter Auseinandersetzung und Tausenden Verhaftungen konnten sie ihre Forderungen durchsetzen.

05.03.2010

Unter dem Motto NEIN zu Gewalt an Frauen gab es zuletzt eine Parlamentarische Fraueninitiative der Frauensprecherinnen aller (!) Fraktionen. Sind also alle Parteien „eh“ für Frauenbefreiung?

03.03.2010

„Das ideale Mädchen hat heute so schlank wie möglich zu sein und am besten einen tollen Hintern mit dem dazu passenden Busen. Man sieht sie ja überall, die 'Topmodels'. Es hat auch niemand etwas dagegen, wenn sie ungebildet und uninteressiert sind, hauptsache sie sind 'schön' und die Schönste gewinnt.“...zitiert aus einem kritischen Schülerartikel zum Thema Schönheitswahn.

03.03.2010

Am 25. April findet die Wahl zum österreichischen Bundespräsidenten statt. Das „höchste Amt im Staat“ wird in einer direkten Wahl „vom Volk“ gewählt. Entschieden wird, wer in den nächsten sechs Jahren mit einem stattlichen Jahreseinkommen von 320.000,– Euro Österreich repräsentieren darf. Die Wahl selbst wird wenig spannend. Es wird keine wählbaren KandidatInnen geben. Die meisten Parteien stellen keine eigenen KandidatInnen auf.

02.03.2010

Wer bisher geglaubt hat, die Menschen in der Türkei wären allesamt IslamistInnen, NationalistInnen und AnhängerInnen einer reaktionären Regierung, wird durch die jüngsten entschlossenen und solidarischen Arbeitskämpfe in der Türkei eines Besseren belehrt. Während die österreichische Tabakindustrie ohne gewerkschaftlichen Widerstand zerschlagen wurde, könnte der Kampf der TekelarbeiterInnen ein Vorbild für viele Menschen in Europa werden.

02.03.2010

Die Regierung hat sich vorgenommen, in den nächsten Jahren Milliarden einzusparen, um das Budgetdefizit zu senken. Finanzminister Pröll lässt sich im Jahr der Landtagswahlen – Steiermark, Burgenland und Wien – bislang nicht auf konkrete Sparpläne festlegen. Aber die diskutierten Vorschläge wie weitere Privatisierungen und Einsparungen bei Sozialleistungen zeigen, in welche Richtung es geht: Bezahlen werden nicht jene, die die Krise verursacht haben, sondern diejenigen, die schon bisher zu wenig hatten.

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