Fr 05.03.2010
70 Prozent der 1,3 Mrd. armen Menschen weltweit sind Frauen. Frauen sind weltweit mehr als Männer von Hunger, Armut, von Analphabetismus, von psychischer, physischer und sexueller Gewalt betroffen. Sie sind in größerer Zahl auf der Flucht vor Kriegen, vor Hunger, vor Krankheiten und Verfolgung. Obwohl Frauen weltweit zwei Drittel der Arbeit verrichten, verdienen sie rund ein Drittel weniger als Männer: In Österreich verdienten Frauen im Jahr 2009 im Durchschnitt fast 33 Prozent oder 661 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. Frauen sind zu einem überproportionalen Ausmaß in so genannten atypischen Beschäftigungsformen und in schlecht entlohnten Branchen tätig. Tatsächlich war 2008 aber fast jede zweite Frau teilzeitbeschäftigt (42,8 Prozent), während es bei den Männern nur jeder Achte war; fast 90% der Teilzeitbeschäftigten waren 2006 Frauen. Berücksichtigt man die Teilzeitarbeit, ist die Einkommensschere seit 2004 unverändert: Männer verdienen im Durchschnitt um 64 Prozent mehr als Frauen. (Quelle: Statistik Austria) Geringere Differenzen gibt es hingegen im öffentlichen Dienst: Weibliche Vertragsbedienstete in Vollzeitbeschäftigungsverhältnissen erzielten 2005 ein Mediaeinkommen in der Höhe von 90 Prozent des mittleren Männereinkommens, bei den Beamtinnen sind es 96 Prozent (2005 erhielten letztere noch 97 Prozent). Angesichts der oft beteuerten Pläne der Regierung, in der Verwaltung zu sparen, ist das eine Drohung, die die Einkommensschere in Zukunft in die Höhe treiben wird. Geringe Erwerbseinkommen ziehen natürlich geringere Leistungen aus Arbeitslosenversicherung und Pensionsversicherung nach sich. Kein Wunder daher, dass Armut weiblich ist: Jede 7. Frau (insgesamt 587.000) muss in Österreich mit einem Einkommen unter der Armutsgrenze auszukommen, 234.000, das sind rund 6%, der Frauen sind in Österreich von akuter Armut betroffen. AlleinerzieherInnen-Haushalte und Haushalte mit abhängigen Kindern trifft das größte Armutsrisiko. Die Armutsrate für AlleinerzieherInnenhaushalte mit einem Kind liegt im europäischen Schnitt bei 33%. Ältere Frauen sind mit 21% deutlich stärker betroffen als Männer mit 16%. (Quelle: Armutskonferenz)