Mi 03.10.2012
Sitzen auf Geldsäcken
Die Cash-Bestände der heimischen Leitbetriebe lagen Ende 2011 bei 8,3 Milliarden Euro – weit über dem Vorkrisenniveau. 50% davon sind bei nur fünf Unternehmen. Spitzenreiter sind die Strabag SE (€ 1,7 Mrd.), die Andritz AG (€ 1,2 Mrd.) und die Immofinanz AG (€ 512 Mio.).
Das Geld wird aber nicht investiert, sondern gehortet. (Quelle: PwC-Liquiditätsreport) Das Wirtschaftsforschungsinstitut IHS geht für 2012 von einem Rückgang der Bruttoinvestitionen von 1,1% aus.
Die reichsten zehn Familien verfügen über 68,8 Milliarden Euro. Und die Reichen werden jedes Jahr um 8% reicher (Quelle: Valluga)
Hohes Risiko
Ca. 240 Milliarden Euro haben österreichische Banken zurzeit in Krediten in Osteuropa stecken. 10-20% der Kredite in Süd- und Osteuropa gelten als schwer oder nicht einbringbar. Das Ausfallsrisiko liegt – je nach Schätzung – zwischen einer Milliarde (österreichische Schätzung) und zehn Milliarden Euro (EU-Schätzung). Die Kommunalkredit hat bereits 17 Milliarden in eine „Bad Bank“ verschoben, von der Hypo Alpe Adria sollen weitere zehn Milliarden folgen. Die notverstaatlichten Banken Komunalkredit, Hypo Alpe Adria und Volksbanken AG haben bereits mehr als fünf Milliarden erhalten. Zusätzlich haftet der Bund, und damit die SteuerzahlerInnen, für rund zwölf Milliarden Euro.
Auch in Österreich wird ausgebeutet
2010 haben 75% der unselbstständig Erwerbstätigen weniger als 1.900 Euro verdient. 50% der Frauen haben im gleichen Jahr weniger als 1.000 Euro netto pro Monat verdient. Die Teilzeitquote hat sich seit Mitte der 1990er auf 25% fast verdoppelt. Nur mehr 48% der Beschäftigten arbeiten die „Normalarbeitszeit“ von 35-40 Stunden/Woche. All das hat dazu geführt, dass die Lohnstückkosten seit den 1980er Jahren um fast ein Fünftel gesunken sind. Die Arbeitskraft ist hierzulande zwar hoch qualifiziert, aber im internationalen Vergleich auch nicht teuer. (Quelle: AK)
80% der Beschäftigten sind mit ihrer finanziellen Situation unzufrieden, ein Drittel muss „dazuverdienen“.
Kürzungen bei uns?
Das Sparpaket sieht Kürzungen bei Gesundheit (1,4 Mrd.), Ländern & Gemeinden (also v.a. bei Sozialem und Pflege; 5,0 Mrd.), im Öffentlichen Dienst (2,5 Mrd.) sowie Pensionen und Bildung vor.