Di 06.11.2018
Beim Untergang der Titanic sind 1.500 Menschen gestorben. Eine Tragödie, die bis heute viele Menschen erschaudern lässt. Heute spielt sich diese Tragödie laufend im Mittelmeer ab. 2017 sind mindestens 3.193 Menschen beim Versuch, nach Europa zu flüchten, ertrunken. 2018 starben bereits in den ersten sieben Monaten ca. 1.500 Menschen.
Insgesamt starben an Europas Außengrenzen seit dem Jahr 2000 über 35.000 Menschen, 23.000 davon seit 2014.
Weltweit waren 2015 rund 60 Millionen Menschen auf der Flucht, die Hälfte davon Kinder. Rund 38 Millionen davon blieben als „Binnenflüchtlinge“ in ihrem Heimatland, lediglich 3,1 Millionen kamen als AsylwerberInnen in reichere Länder.
Die Zahl der Menschen, die zur Flucht gezwungen sind, ist in knapp drei Jahren auf 68,5 Millionen Menschen gestiegen. Alle 2 Sekunden wird ein Mensch dazu gezwungen, zu flüchten.
Geflüchtete Kinder, die in Griechenland gelandet sind, konnten im Durchschnitt 20 Monate nicht in die Schule gehen, in Schweden warten Minderjährige bis zu einem Jahr darauf, in einem Asylverfahren angehört zu werden.
Kriege, Hunger und Umweltkatastrophen sind die Hauptursachen für Flucht. Aktuell gibt es über 30 registrierte Kriege und Konfliktherde, die dazu führen, dass Menschen die Region verlassen müssen, um ihr Leben und das ihrer Kinder zu retten. Allein 2015 verkauften deutsche Rüstungsfirmen Waffen im Wert von fast fünf Milliarden Euro ins Ausland. Österreich erstellt seit 2010 keinen Bericht mehr darüber, welche Firmen Waffen wohin verkaufen. Doch wird offensichtlich an diverse Diktaturen und real kriegführende Staaten verkauft.
Mangelernährung und Lebensmittelspekulationen treiben Menschen zur Flucht. Der Preis des Haupternährungsmittels rotes Sorghum ist in Somalia in einem Jahr um 350% gestiegen. Alle fünf Sekunden stirbt auf der Welt ein Kind an vermeidbaren Ursachen.