Mi 06.05.2015
>1948 streikten knapp 5.000 SchuharbeiterInnen für zwei Monate dagegen, dass die Kosten des Wiederaufbaus auf die Beschäftigten abgewältzt wurden. Einige trotzkistische Betriebsräte spielten dabei eine wesentliche Rolle. Die Ablehnung des Österreich-Patriotismus war ein wesentlicher politischer Faktor im Kampf gegen die Argumentation der Lohn-Preis-Abkommen. Erst durch einen geheim gehaltenen Kompromiss konnte die ÖGB-Führung den Streik „abdrehen“. Nach zwei Monaten wurde aber die Fixierung der 44 Stundenwoche erreicht.
>1950 brach im Oktober in der westlichen Besatzungszone ein Streik gegen das 4. Lohn-Preis-Abkommen (Vorläufer der Sozialpartnerschaft) aus. 120.000 Menschen streikten gegen ein weiteres Absenken des Lebensstandards zu Gunsten der Wirtschaft. Der Streik wurde von ÖGB Führung verraten und als „Kommunisten-Putsch“ verunglimpft. Der ÖGB organisierte Streikbrecher und Schlägertrupps mit Hilfe der US-Besatzer und schlug den Streik nieder.
>1962 streikten 130.000 – 200.000 MetallarbeiterInnen für Lohnerhöhungen und andere Verbesserungen. In den 50er und 60er Jahren stieg die Produktivität um 14%, was sich aber nicht auf die Löhne auswirkte. Erreicht wurde eine Erhöhung der Mindestlöhne um 9-12%.
>1966: 250.000 Beschäftigte streiken gegen die Einreise des selbsternannten Thronfolgers Otto Habsburg. Der Streik von 1966 markiert damit den wohl bedeutendsten politischen Streik der 2. Republik.
>1970 erkämpften bei Bauknecht in Rottenmannn 1.600 Beschäftigte in zwölf Tagen die Erhöhung der Prämien und eine Fahrgeldvergütung.
>1978 erreichten 2.000 Streikende bei Semperit in Traiskirchen eine Lohnerhöhung, jedoch bei gleichzeitigen Arbeitsverschlechterungen.
>2003 streikten LehrerInnen, Beschäftigte bei ÖBB, AUA und Post gegen Kürzungen und andere Verschlechterungen. An einem Streiktag gegen die Pensionsreform legten über eine Million Menschen die Arbeit nieder.
>2004 traten zum ersten Mal freie DienstnehmerInnen in den Streik. Die BotenfahrerInnen bei Veloce kämpften unter anderem um mehr Geld, mehr Transparenz bei den Zahlungen und für das Recht auf einen Betriebsrat.
>2011 streikten die MetallerInnen für eine Lohnerhöhung von 5,5%. Erreicht wurden durchschnittlich 4,2%.
>2012 drohte den Landesbeschäftigten in Salzburg eine Nulllohnrunde. Daraufhin traten tausende Beschäftigte, auch ohne Zustimmung der Gewerkschaft in Streik und erreichten eine Lohnerhöhung um 50,- Euro, während der Rest des Öffentlichen Dienstes leer ausging.
>2014 trat die Belegschaft von KBA-Mödling in den unbefristeten Streik gegen den Abbau von 460 der 750 Arbeitsplätze. Die Gewerkschaft bremste und „verhandelte“ eine Reduktion um 385 Jobs und einen Sozialplan aus. Kaum ein Jahr später stehen die nächsten Jobs bei KBA auf dem Spiel.