Die ungleiche Steuerlast in Österreich

1993 wurde die Vermögenssteuer abgeschafft, 2008 liefen Schenkungs- und Erbschaftsteuer aus. Seit 1993 sind steuerschonende Stiftungen möglich, mit einer Eingangsbesteuerung von gerade mal 2,5 %. Rund 3.500 Stiftungen halten Vermögen, Firmenbeteiligungen und Immobilien. Die meisten sind „eigennützig“. Zu zahlen sind nur 25 % auf Zinserträge. Wer die Begünstigten sind, muss nicht veröffentlicht werden.

Wenn man sein Geld behalten will, sowieso kein Arbeitseinkommen braucht, und ein bisschen reisefreudig ist, hat das österreichische Steuersystem etwas parat. Man verlegt seinen Steuerwohnsitz einfach dorthin, wo man keine/wenige Steuern zahlt und ist 183 Tage im Jahr nicht im Land.

Und wenn man bleibt? Im OECD-Vergleich (26 Länder) liegt Österreich bei (diversen) Vermögenssteuern mit 0,5 % an drittletzter Stelle, Britannien mit 4,1 an erster.

Offiziell gibt es in Österreich mit drei Steuerstufen eine Steuerprogression; für Menschen mit höherem Einkommen gibt es auch eine höhere Besteuerung dieses Einkommens. Doch aufgrund der diversen Ausnahmen (z.b. der einheitliche Steuersatz bei der Kapitalertragssteuer), Abschreibungsmöglichkeiten etc. gibt es in Österreich praktisch kaum eine Steuerprogression und damit de facto eine Flat Tax.

Konsumsteuern treffen Menschen mit niedrigem Einkommen besonders stark, haben keinen Lenkungseffekt und dienen nur der Geldbeschaffung. Die Einnahmen aus der Mineralölsteuer sind 2000-2010 von 2.726 auf 3.900 Mio. Euro gestiegen. Und mit dem neuen Regierungspaket wurde es noch mehr: auf Tabak von 20 auf 25 Cent/Packung in drei Etappen bis 45 Cent, die NOVA bei Neuwagen ist bereits gestiegen.

 

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