Frauenfeindliche Maßnahmen der Regierung - von der Karenzgeldkürzung bis zum Zusperren von Frauenprojekten prägten die letzten vier Jahre. Das erfolgreiche Frauenvolksbegehren wurde völlig ignoriert. Nichts desto trotz werden - pünktlich zum Superwahljahr 1999 - die Frauen wieder als wichtiges WählerInnenpotential “entdeckt”. Sowohl die Regierungsparteien, als auch die FPÖ überbieten sich in scheinbarer Frauenfreundlichkeit, die aber an der Realität völlig vorbeigehen, bzw. sogar Verschlechterungen bedeuten.
Vorwärts 91 - März 1999
Artikel in dieser Ausgabe:
Am 27/28. Februar fand in Wien die Konferenz der SOV statt. Diskutiert wurden internationale und österreichische Perspektiven, das Superwahljahr 1999 und die Frage einer Eigenkandidatur der SOV sowie die Arbeit des nächsten Jahres. Es nahmen nicht nur Mitglieder der SOV und Vertreter des Komitees für eine ArbeiterInneninternationale (CWI) sowie der deutschen Schwesterorganisation der Sozialistischen Alternative SAV, sondern auch eine Reihe von SympathisantInnen teil.
Die 50-Jahr-Feier der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“(AEdM) diente 1998 in einer Reihe von Veranstaltungen den Herrschenden dazu, sich das Mäntelchen der Demokratie umzuhängen. Doch wie sieht es konkret mit dem Recht auf Arbeit, dem Recht auf Bildung, dem Recht auf Wohnen aus? Die zahlreichen Arbeitslosen und Obdachlosen geben hierauf ausreichend Antworten. Beispiele wie Pinochet und die Türkei (Öcalan-Entführung) zeigen, daß von globalen Menschenrechten keine Rede sein kann. Doch der österreichische Staat ist nicht viel besser...
In nur etwas mehr als einem Jahr hat es Frank Stronach geschafft, vom geheimnisvollen Unbekannten zu einem Promi mit Popularitätswerten zu werden, um die ihn selbst alteingesessene Politiker beneiden. Seither vergeht kaum eine Woche, ohne daß Stronach nicht in irgendeiner Form auf den Titelseiten der Zeitungen zu sehen ist.
Liberalisierung ist angeblich etwas, von dem wir alle profitieren. So steht’s zumindestens im Phrasenbuch der Kapitalisten. Tatsache ist, daß mit 19. Februar 1999 die schrittweise Liberalisierung des Strommarktes begann.
Am 23.2. ´99 jährte sich der 10. Todestag von Alfred Dallinger. Vor zehn Jahren kam der damalige GPA-Vorsitzende und Sozialminister bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Alfred Dallinger prägte viele der heutigen GPA-FunktionärInnen. Am 19.3.´99 begeht die GPA ihren 50. Geburtstag mit einem Aktionstag.
Der Hurrican Mitch hinterließ Ende letzten Jahres mindestens 11.000 Tote und tausende Vermißte in Zentralamerika. Er traf mitten in das Herz einer Region, in der Armut, Ausbeutung und Unterdrückung auf der Tagesordnung stehen. In Nicaragua wurden 300 Schulen, ein Viertel der Stromversorgung und ein Viertel des Transportwesens zerstört. In Honduras sind drei Viertel der Infrastruktur versunken und zerstört, 93 Brücken wurden weggerissen, die wichtigsten Straßen gibt es nicht mehr. Das Land besteht eigentlich nur mehr aus wenigen „Inseln“ ohne Verbindungen untereinander.
Vom 22. bis 25. Februar war Vilma Alvarez Parada, Mitglied der chilenischen Sektion des CWI, Democracia Obrera (ArbeiterInnendemokratie) und Generalsekretärin der Gewerkscchaft von Johnsons No.1, einem Textilbetrieb, in Österreich. Ein Interview über die generelle ökonomische Situation und ihre Arbeit in Betrieb und Gewerkschaft führte Pablo Hörtner.
Börsenkrise, Rezession, Arbeitslosigkeit. Das ist Brasilien 1999. Von den insgesamt 160 Millionen EinwohnerInnen hungern 32 Millionen. Das ist die Realität im - zum Teil hochindustrialisierten - „Schwellenland“ mit unermesslichen Bodenschätzen,fruchtbarem Boden und günstigem Klima: Brasilien exportiert heute v.a. Kaffee,Eisenerz, Orangensaftkonzentrat und Soja. Gleichzeitig müssen Reis und Bohnen importiert werden, um die Grundversorgung der Bevolkerung mit Lebensmitteln sicherzustellen. Dazu kommt noch, daß in kaum einem anderen Land der Welt der Reichtum so ungleich verteilt ist.
Die finanziellen Probleme heimischer Fußballvereine wurden in den letzten Jahren Routine. Dieses Jahr traf es den FC LASK Linz, vor ein paar Jahren den FC-Tirol und Rapid Wien - von den chronischen Schwierigkeiten kleiner Vereine ganz zu schweigen.