Vorwärts 211 - September 2012

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Artikel in dieser Ausgabe:

20.09.2012

Jüngstes Beispiel für den grünen Pragmatismus: Wiens AbfallberaterInnen, die um ihre Jobs kämpfen. Der Grüne Rathausclub unterstützt sie zwar in Worten, fühlt sich aber nicht zuständig und delegiert Widerstand an die Basis. Die Grünen spielen das selbe Spiel, dass die SPÖ auf Bundesebene mit der ÖVP spielt: Sie benutzen den Koalitionspartner als Ausrede.

18.09.2012

Die Kinder sitzen im Kreis und hören dem Opa zu, wie er ein Märchen erzählt. Da gibt es Bedrohungen, aber es geht gut aus und fortan leben sie glücklich. In der Welt der Großen ist es ähnlich. Politik und Wirtschaft lassen sich regelmäßig Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute erstellen. Es wird über mögliche Probleme berichtet, doch am Ende steht dann doch ein Aufwärtstrend und natürlich der Kapitalismus als einzig mögliches System.

18.09.2012

Österreichische Top-ManagerInnen verdienen laut Arbeiterkammer das 48-fache eines Durchschnittsgehalts. Managementgehälter sind in Österreich für Großunternehmen großteils steuerfrei. Die 16 größten Konzerne haben 2011 3,9 Mrd. Euro Gewinn gemacht, fast so viel wie vor Beginn der Finanzkrise 2008.

12.09.2012

Die Proteste gegen Putin scheinen abgekühlt zu sein. Hat der Fall der Pussy Riots sie neu entfacht?

08.09.2012

Die Bilder der 46 ermordeten Bergarbeiter gingen um die Welt. Democratic Socialist Movement (DSM), die südafrikanische Schwesterpartei der SLP, ist seit Jahren in der Region und mit den Bergleuten aktiv. Schon 2009 gab es große Streiks gegen Minenschließungen und die katastrophalen Arbeitsbedingungen. Die Arbeiter verdienen rund 400 Euro/Monat. Die Ereignisse – das größte Massaker seit dem Ende der Apartheid - machen noch intensivere Arbeit nötig. Die DSM fordert u.a. eine Vergesellschaftung der Minen. Der Platinkonzern Lonmin hat Milliarden, der Staat redet vom nationalen Schulterschluss.

08.09.2012

Brigitte Kashofer, Chefin der FPÖ Amstetten, hat im Juli mit ihren Aussagen zu Frauenhäusern für Empörung gesorgt. Frauenhäuser würden Ehen zerstören und Männer benachteiligen. Sie bezeichnet Frauenhäuser als „Unfug, der abgestellt gehört“. Gender Mainstreaming – der Versuch, Frauen auf allen gesellschaftlichen Ebenen gleichzustellen – sieht Kashofer als die Fortsetzung des Zweiten Weltkriegs mit effektiveren Waffen.

08.09.2012

Da wird von „Blue Chips“ gesprochen, von „B- und C-Ware“, von „Investments“ und „Wertanlagen“. Im deutschen „Handelsblatt“ vom 20.8. heißt es: „Was Hedgefonds-Manager nicht mehr kaufen, nehmen die Rohstoffmilliardäre aus den Schwellenländern“. Nein, wir reden hier nicht von der Wall Street: Willkommen auf dem internationalen Kunstmarkt.

04.09.2012

1948 fanden die ersten „Stokes Mandeville Games“ in England statt - eine Sportveranstaltung für Körperbehinderte. Anlass war die große Anzahl an Kriegsversehrten. „Olympisch“ wurden die „Paralympics“ erst 1960. SportlerInnen werden nach ihren körperlichen Fähigkeiten selektiert – nur die Unversehrten dürfen bei den „richtigen“ Spielen mitmachen. Eigene Bewerbe oder Bewerbe, in denen sowohl behinderte als auch nichtbehinderte SportlerInnen starten – z.B. bei einem gemeinsamen Staffellauf – sind in der Olympia-Welt nicht vorgesehen.

30.08.2012

Von 4.-8.10. findet in Wien der „6. Welt–Gebets-Kongress für das Leben“ statt. Schwerpunkt dieses Kongresses soll die Sühne für Abtreibungen sein. Veranstaltet wird er vom ultrarechten Rand der radikalen Abtreibungsgegner, z.B. Human Life International (HLI). „Prominente“ Gäste werden erwartet, wie Weihbischof Laun, der meint, dass „Österreich und auch andere Länder vom Übel der Abtreibung und der Kultur des Todes befreit“ werden solle. Auch Philip Reilly, ein Urgestein der Abtreibungsgegner, wird erwartet.

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