Alles ist politisch!

Fankongress

Überteuerte Eintrittspreise, Polizeischikanen, Kommerzialisierung – die Problemliste, mit der sich österreichische Fußballfans herumschlagen müssen ist lang. Der Unmut unter den Fans wächst. Die Österreichische Fußball Bundesliga und der Österreichische Fußballbund versuchten, dem in der Vergangenheit mit Alibiveranstaltungen entgegenzuwirken. Man traf sich einmal im Jahr zu Gesprächen mit den Fans, um anschließend doch wieder mit Großsponsoren und Polizei zu packeln.

Heuer läuft es anders. Am 11. Jänner boykottierten organisierte Fangruppen von 15 österreichischen Vereinen das Gespräch mit dem ÖFB und führten stattdessen ihren eigenen Fankongress durch. Es war das erste Mal, dass eine derartige Veranstaltung stattfand. Ein Schritt für den Aufbau einer kämpferischen Fanbewegung gegen Kommerz und Polizeigewalt ist damit gemacht.

 

Wirtschaft in Bildung

Die Regierung steht für die Anbindung von Bildung an die Interessen der Wirtschaft. Schon die Kleinen sollen „Wirtschaftsbildung und Financial Literacy“ bekommen. Es folgt „Entrepreneurship Education: Erarbeitung eines Konzepts, um unternehmerisches Denken im Bildungssystem zu verankern“ und natürlich sollen Firmen mehr mitreden, was gelehrt wird – inklusive steuerlicher Absetzbarkeit ihrer beeinflussenden Investments. Auf der anderen Seite versucht man, kritisches Denken raus zu halten: „Weltanschauungen, die in Widerspruch zu unseren demokratischen Werten und unserer liberalen Grundordnung stehen, dürfen in Schulen nicht verbreitet werden. Präventive Maßnahmen im Bildungsbereich, die das Abdriften von Kindern und Jugendlichen in radikale Milieus möglichst früh verhindern, sind auszubauen.“ Kann gegen sozialistische Ideen auch angewendet werden!

 

12. Februar

Am 12. Februar 1934 erhoben sich österreichische Arbeiter*innen gegen den Faschismus. Sie kämpften mit allem, was sie zur Verfügung hatten, ohne Unterstützung durch „ihre“ sozialdemokratische Parteiführung und gegen das Bundesheer. Die Lehren aus dem Februaraufstand sind auch heute wichtig in der Frage, wie wir gegen Rechts kämpfen können. Mehr dazu in der SLP-Broschüre zu Austrofaschismus, Austromarxismus und einer Analyse von Trotzki zur Sozialdemokratie: Zu bestellen unter www.slp.at

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