Mo 01.11.1999
Die ArbeiterInnen und Angestellten des Wiener Traditionsbetriebes GEBE, der einstmals 350 Leute beschäftigte und heute auf 42 geschrumpft ist, müssen täglich mit dem Bewusstsein zur Arbeit gehen, dass durch eine mögliche Auslagerung der Produktion ihre Jobs verschwunden sein könnten (Vorwärts berichtete).
Gewerkschaft und Betriebsrat sahen dem munteren Treiben des Besitzers Dr. Huber bisher tatenlos zu. Und das obwohl es auch im letzten halben Jahr wieder zu Kündigungen kam und Abgänge nicht nachbesetzt wurden, was alles in Richtung Schließung deutete...
Doch im Fall der GEBE zeichnete sich die Gewerkschaft nicht nur durch ihre allgemeine sondern durch besondere Unfähigkeit aus: Bei einer Sitzung der Schiedsstelle des Arbeits- und Sozialgerichts bezüglich der zuletzt erfolgten Kündigungen war die GPA nicht einmal in der Lage, einen Beisitzer zu nominieren. Bei dieser Sitzung hätte ein Sozialplan für die Gekündigten ausverhandelt werden sollen und die Karten dafür standen recht gut. Doch so wurde die Sitzung auf Dezember vertagt – Und, Dr. Huber hat in der Zwischenzeit eine Möglichkeit gefunden, einen Sozialplan zu umgehen: Da er durch die Fusion der wirtschaftlich erfolgreichen GEBE mit Strebel/Valdura für das Kalenderjahr 1998 einen Verlust ausweisen „kann“, muß er keinen derartigen Plan eingehen! Was natürlich auch für zukünftige Kündigungen gilt. Und diese sind bei heutigem Wissenstand und null Gegenwehr von Betriebsrat/ Gewerkschaft leider mehr als wahrscheinlich!