Mi 13.07.2016
Zu viel Arbeit gefährdet Leben
Skandalöse Aussage zum 12-Stunden-Tag von IV-Chef Kapsch: "Das tut niemandem weh" ('Die Presse' vom 16.6.). 12 Stunden tun sogar sehr weh. Alle relevanten Studien zeigen ab neun Stunden täglicher Arbeitszeit einen deutlichen Anstieg von Unfällen. Mehr 12-h-Tage führen zu deutlich mehr Verletzungen und sogar Todesfällen! (Quelle: Gesundes Maß an Arbeitszeit, blog „Arbeit & Wirtschaft“)
Arbeitszeit-Bedürfnisse
Eine aktuelle AK-Studie zeigt: „Viele Vollzeitarbeitskräfte wollen kürzer arbeiten, bei Teilzeitarbeitskräften besteht der Wunsch nach mehr Arbeit“. 610.000 Beschäftigte wollen ihre Arbeitszeit verringern, 304.000 erhöhen. In Summe ergäbe das etwa 50.000 Vollzeitarbeitsplätzen, die so geschaffen werden könnten! Diese Wünsche sind somit nur mit radikaler Arbeitszeitverkürzung möglich!
Gleitzeit & All-in
„Normale“ Arbeitszeiten werden immer weniger. Rund ein Viertel der unselbstständig Erwerbstätigen arbeiten Gleitzeit, Tendenz steigend. Flexible Modelle (inkl. Teilzeit) werden von den Unternehmen genutzt, um Beschäftigte über den Tisch zu ziehen. So ist laut work@professional (GPA) 1/3 aller Beschäftigten mit ihren „All-in-Verträgen“ (= Pauschalgehalt für alles inkl. Überstunden) nicht zufrieden.
Teilzeit ist weiblich
47,3 % aller weiblichen Beschäftigten, aber nur 10% aller männlichen arbeiten Teilzeit. Leben kann man davon nicht gut. Der Grund ist oft fehlende Kinderbetreuung. Dafür werden 70% der Mehr- und Überstunden von Männern geleistet. Die Mehrarbeits- und Überstunden von Frauen werden häufiger nicht bezahlt (absolut 19%)! (Quelle: 'Geschlechterungleichheit bei der Verteilung der Arbeitszeit in Österreich')