Di 22.01.2013
Im Rahmen der Widerstandsbewegung gegen Blau-Schwarz stellte der Künstler Christoph Schlingensief einen Container auf, auf dem „Ausländer raus“ und weitere rassistische Slogans prangten. Dass sein Container von einer antirassistischen Demo gestürmt wurde, sah er als Erfolg – Seine Provokation führte zu einer antirassistischen Reaktion, sein Container wurde zurecht als Symbol für systemischen Rassismus und Überwachungsstaat gedeutet.
Völlig anders verhält es sich mit KünstlerInnen, die zwar gerne mit rechter Symbolik und Rhetorik „provozieren“, sich aber „missverstanden“ fühlen, wenn sie mit antirassistischem Protest konfrontiert werden. Bands wie „Death In June“ haben keine Probleme damit, wenn Rechtsextreme sich von ihrer Musik inspirieren lassen – und werfen Linken vor, ihre künstlerische Freiheit einzuschränken. Dahinter steckt die Taktik, unter dem Deckmantel der Kunst, weiter nach rechts zu gehen, als es „normal“ möglich wäre. Doch Kunst findet nicht abseits der Gesellschaft statt. Von KünstlerInnen propagierte Ideen können von „Fans“ aufgenommen und in die Tat umgesetzt werden. Macht es einen Unterschied, ob Menschen durch Hetze von Strache rassistisch werden oder durch einen Song? Wenn KünstlerInnen mit rechten Ideologien hantieren, ohne antirassistische Reaktionen provozieren zu wollen, sind sie genauso zu kritisieren und anzugreifen wie PolitikerInnen.