Mo 24.12.2012
Die Asyl-Bewegung in Österreich hat eine neue Qualität bekommen: Flüchtlinge organisieren sich selbst und kämpfen gemeinsam mit AktivistInnen aus Österreich für ihre Rechte: Betroffene melden sich selbst zu Wort!
Für ÖVP und besonders FPÖ ein Skandal. Schnell wird von Undankbarkeit gesprochen und davon, dass das ja eh (fast) alles nur Wirtschaftsflüchtlinge und „Asylbetrüger“ wären. Zwei Tage nach dem Marsch der Flüchtlinge aus Traiskirchen nach Wien besuchte Strache mit Anhang vom rechten Rand der FPÖ das dortige Lager. Geführt wurde die FP-Delegation vom Hausverwalter des Lagers, der den Rechten, nicht aber Asyl-NGOs, die Türen öffnete. Die anschließende Pressekonferenz bestand aus Behauptungen über die angeblich so gute Unterbringung, die hohe Zufriedenheit der BewohnerInnen, die dennoch alle kriminell wären. Selbst die Polizei vor Ort sagt aber, dass es mit den BewohnerInnen keine größeren Probleme gäbe.
Der VP-nahe Kurier unterstellte AktivistInnen, die Flüchtlinge aufgehetzt zu haben. Dem konnte sich die FP-Traiskirchen nur anschließen: Sie gab der SLP und deutschen „Berufs-Autonomen“ die Schuld. Das ist dumpfer Rassismus: die dummen AusländerInnen, die sich willig vor den linken Karren spannen lassen.
Als FPÖler im Protest-Camp auftauchten, reagierten die Flüchtlinge entsprechend. Es wurde abgestimmt und die Rassisten vertrieben. Hinter der Rassismus-Offensive von FPÖ&Co steckt eigentlich eine Defensive. Sie wollen endlich das Thema Korruption aus den Medien verdrängen.