Mo 01.10.2012
Viel schwerer habe man es „in der Privatwirtschaft“.・Diese Schubladisierung ist unsinnig. Gerade der öffentliche Dienst – in Bund und Land - zeigt beim Ausbau prekärer Arbeitsverhältnisse viel Kreativität. Ausgliederungen gehen mit Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen, Lohndumping, Kettenverträgen etc. einher. Dies findet man im Bereich von "Wiener Wohnen" wie auch bei den Verkehrsbetrieben.
Zur Situation atypischer Beschäftigung im Bundesdienst gab es 2007/8 eine parlamentarische Anfrage (2953/J XXIII GP). Besonders interessant sind die ausgegliederten Bereiche: "GmbHs, Vereine, Fonds und Anstalten, Forschungseinrichtungen, Institute und Universitäten, Reinigung, Kantine, EDV". Auf alle diesbezüglichen Fragen vermied Doris Bures (SPÖ) im Namen der Bundesministerin für Frauen, Medien und öffentlichen Dienst eine Antwort. Lediglich ein (!) lapidarer Satz findet sich dazu: "In meinen Kompetenzbereich fallen keine ausgegliederten Bereiche."
Zum Glück lassen sich viele KollegInnen nicht alles gefallen. Die AbfallberaterInnen in Wien gehen mit Aktionen in die Offensive. Das Motto "Wir sind keine Wegwerfartikel". Um ein Bewusstsein für Umweltschutz und Recycling zu schaffen, ist ihre Arbeit unverzichtbar. Doch als Scheinselbständige wurden sie von der Stadt Wien jahrelang durch Umgehungsverträge an der kurzen Leine gehalten.
Es geht bei alldem um die Existenz von Menschen: "Durch die Selbständigkeit haben wir sehr viele Nachteile, wie zum Beispiel kein 13. und 14. Monatsgehalt, keine soziale Absicherung im Krankheitsfall oder wenn wir arbeitslos werden sollten."
Die SPÖ (Sozialdumping Partei?) ist das gerade Gegenteil eines echten "Roten Wien". Die zuständige Stadträtin Sima stellte sich erst taub. Man ließ die Annahme von über 1.700 Protestunterschriften verweigern. Und nun wird versucht, über die Magistratsabteilung die Aufbegehrenden auszubluten (keine Aufträge mehr) und so loszuwerden.
- Mehr zu diesem richtungsweisenden Arbeitskampf: