Di 23.05.2006
Im Mai haben wir uns leider verkalkuliert. Wir haben zuwenig Zeitungen gedruckt. Eine Woche nach dem 1. Mai war das Vorwärts Nr. 156 restlos ausverkauft. Daher haben wir improvisiert. Mit kopierten Zeitungen (und dem Hinweis: “Wir entschuldigen uns für diesen Pfusch....”), mit Broschüren und Flugblätter.
Der Titel der Mai-Nummer war “ÖGB verteidigen heißt ÖGB verändern”. Er drückte aus, was sich viele ÖGB-Mitglieder denken. Das merkten wir am 1. Mai, als wir bei den Maiaufmärschen in Wien, Linz und Salzburg insgesamt 747 Zeitungen verkauften. Wir haben mit einem Transparent, T-Shirts und eben Vorwärts die Krise des ÖGB angesprochen und als einzige Lösungen vorgeschlagen. Keine andere linke Organisation hat das Thema zentral aufgegriffen (was sich auch in diversen Medienauftritten - Report, Standard, Presse, Wien heute, Profil...niederschlug). Die (Pseudo-)Kritik von Gusenbauer wirkt bestenfalls aufgesetzt, wenn er sich jetzt über das Verzetnitsch-Penthouse aufzuregen, nachdem man es jahrelang verteidigt hatte.
SLP zur ÖGB-Krise
Lösungen für die ÖGB-Krise waren auch bei der BetriebsrätInnenkonferenz der Gewerkschaft Bau-Holz und beim Gewerkschaftstag der Gewerkschaft G-MTN angesagt. Die Bau-Holz'ler wollten gleich unsere T-Shirts mit dem Slogan “ÖGB verteidigen heißt ÖGB verändern” haben. Bei der G-MTN war Vorwärts dann endgültig ausverkauft. Die Veranstaltung mit Willi Mernyi, einem der Initiatoren von “Zeichen setzen”, sowie Vertretern der Plattform für kämpferische und demokratische Gewerkschaften, der UG und des GLB zum Thema “ÖGB-Krise: Ursachen und Lösungen” stieß daher auch auf reges Interesse. Das Veranstaltungslokal “Piwnica” platzte aus allen Nähten, es waren TeilnehmerInnen aus mindestens vier Bundesländern anwesend.
Antifaschismus und Internationalismus
Auch bei anderen Ereignissen und Themen haben wir im Mai versucht, sozialistische Positionen einzubringen. Bei der Befreiungsfeier in Mauthausen hatten wir für die vielen internationalen TeilnehmerInnen Material unserer Schwesterorganisationen in Britannien, Polen, Irland, Italien und Venezuela. Bei Enlazando Alternativas 2, dem alternativen Lateinamerika-Gipfel, und beim Südwind-Strassenfest präsentierten wir unsere neue Broschüre mit Texten zu Venezuela, Bolivien und den MigrantInnenprotesten in den USA. Unser Material hatte v.a. das Ziel sich nicht auf einen Chavez-Fanklub zu beschränken, sondern aufzuzeigen, welche Schritte notwendig sind, um in Venezuela tatsächlich eine sozialistische Gesellschaftsordnung zu errichten.