Sa 14.05.2016
Genaue Zahlen über Reichtum gibt es in Österreich kaum. Während BezieherInnen der Mindestsicherung durchleuchtet werden, verstecken sich die Reichen hinter Bank- und Firmengeheimnis. Doch was bekannt wird, zeigt die enormen Reichtümer einer kleinen Elite auf.
- Wenn es um die Steuer geht, nehmen es viele der Reichsten nicht so genau. Porsche-Piech sind mit immerhin 65 Milliarden Euro die vermögendste Familie Österreichs. Sie sparte sich 2009 beim Aufkauf von Porsche durch Volkswagen, welches ebenfalls mehrheitlich dem Porsche-Piech-Clan gehört, rund eine Milliarde an Abgaben. Möglich wurde das durch ein knapp an der Illegalität vorbeischrammendes Firmenkonstrukt.
- Geht’s den Reichen gut, geht’s uns allen gut? – Von wegen! 2009 mussten die Angestellten von Magna in Österreich auf 5% ihrer Löhne verzichten. Magna-Chef Frank Stronach konnte im folgenden Jahr sein Vermögen von 1,8 auf 2,6 Milliarden steigern.
- Wo war die Leistung? Viele aus der Liste der reichsten Einzelpersonen haben ihr Vermögen geerbt. Die obersten 5% der Bevölkerung haben im Durchschnitt 800.000€ geerbt. Ein besonders krasses Beispiel findet sich auf Platz 3 der Reichsten: Heidi Horten. Nach dem Tod ihres Gatten erbte Heidi das Milliardenvermögen, das er übrigens seinen guten Beziehungen zum Nazi-Regime verdankte - sein erstes Kaufhaus stammte von enteigneten jüdischen Besitzern.
- Reich durch ehrliche Arbeit? Ein schönes Märchen! Immobilienspekulant Rene Benko (Vermögen: 1,1 Milliarden) stellt sich gerne als „self-made-man“ dar. In Wahrheit verdankt er sein Vermögen einem Netzwerk aus Reichen, die einander kennen und unterstützen – oft auch über die Grenzen des Legalen hinaus. So versuchte Benko etwa mithilfe des kroatischen Ex-Premiers Sanader, ein Steuerverfahren gegen seine italienische Tochterfirma abzudrehen – und wurde dafür wegen Korruption verurteilt.