Totgeschwiegen

Linker Widerstand und soziale Bewegungen in Osteuropa

Auch in Osteuropa gibt es Bewegungen und soziale Kämpfe. Allerdings erfährt man hierzulande kaum davon, da die Medien nicht oder nur wenig darüber berichten. Als internationale Organisation ist das CWI Teil vieler dieser Bewegungen.

Beispiel Polen

In Polen gab es in den letzten Jahren immer wieder Kämpfe, die Bergarbeiter um die kleine Gewerkschaft "August 80" spielen hier eine besonders offensive Rolle. Zuletzt kam es zu heftigen Protesten gegen Verschlechterungen im Recht auf Frühpensionierung sowie für eine Anhebung des Mindestlohns. 50000 ArbeiterInnen  - BergarbeiterInnen, StahlarbeiterInnen udnd HafenarbeiterInnen - nahmen  Anfang September an der größten Demonstration seit den 1990er Jahren teil. August 80 und das CWI in Polen ("Gruppe für eine ArbeiterInnenpartei") machten den offensivsten Teil der Bewegung mit der Forderung nach einem eintägigen Generalstreik aus. Schon im Juni davor hatte es eine Demonstration von August 80 um die Forderung gegeben, die vom CWI in Polen unterstützt wurde. Im Sommer desselben Jahres gab es Warnstreiks in der Privatindustrie, auf die von Unternehmensseite mit Repression geantwortet wurde. Auch im Energiesektor fanden Warnstreiks gegen schleichende Privatisierung und hohe Strompreise statt. Im Februar kam es zu Streiks von Handelsangestellten bei Tesco für höhere Löhne - der Stundenlohn der betroffenen betrug 1,50 Euro die Stunde, Lohnerhöhung hatte es 9 Jahre lang keine gegeben. Ein Streik der Bergarbeiter, ebenfalls im Februar 2008, brachte einen Sieg und eine 10-prozentige Lohnerhöhung. Auch hier war August 80 führend an den Kämpfen beteiligt.

Beispiel Slowakei

Ein Kampf der auch die Solidarität von österreichischen ArbeiterInnen erforderte, war jener der ArbeiterInnen bei Mondi in Ruzomberok. Der Papier-Multi mit Zentrale in Hausmenig/NÖ war mit Repressionen - Kündigungen - gegen ArbeiterInnen vorgegangen, die eine Gewerkschaft abseits der völlig korrupten offiziellen Gewerkschaft gründen wollten. Die so neu gegründete Gewerkschaft "ZOO Papier" appellierte besonders an ArbeiterInnen der Mondi in Österreich um Solidarität. Die SLP und das CWI in Tschechien organisierten erfolgreiche Solidaritätserklärungen und -aktionen, die zu internationaler Solidarität aufriefen. Die Unterstützung von Kämpfen wie diesen und die Verteidigung von Gewerkschaftsrechten in Osteuropa ist ein wichtiger Schritt, um die Spirale von Lohndruck und Standortlogik zu durchbrechen. Sogar der ORF berichtete ...

Beispiel Russland

Widerstand von ArbeiterInnen gibt es auch in Russland, trotz massiver Repression. In einer Fabrik in Yaraslawl (eine Stadt drei Stunden nördlich von Moskau) kämpften ArbeiterInnen gegen die Schließung des Betriebs und um ihre nicht ausbezahlten Löhne. Augenzeugen berichteten von einem regelrechten “Aufstand” der ArbeiterInnen. Es gab spontane Versammlungen die die Vorgesetzten mit den Forderungen der ArbeiterInnen konfrontierten. Eine Gruppe von Arbeiterinnen hatte unter anderem das Büro ihres Vorgesetzten besetzt, bis dieser zustimmte, über ihre Forderungen zu verhandeln. Internationale Solidarität war auch hier ein wichtiger Faktor darin, Teilerfolge zu erkämpfen. In Kasachstan kämpften 2006 Slum-Bewohner in Alma Ata gegen den Versuch der Stadtverwaltung sie aus ihren Häusern zu vertreiben. Ebenfalls 2006  gab es eine breite Protestbewegung von PensionistInnen gegen die Kürzungen der Regierung bei Pensionen und Sozialleistungen an PensionistInnen - die sogenannte 'baumwollene Revolution'.

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