Di 09.04.2013
Die Verflechtung zwischen (v.a. katholischer) Kirche und Staat ist enorm. Verträge zwischen Österreich und Vatikan und die traditionelle Nähe führender PolitikerInnen zur Kirche setzen dies bis heute fort. Vizekanzler Spindelegger ist Mitglied des katholischen Elite-Ordens der „Ritter zum Heiligen Grab von Jerusalem“ und „Die katholische Renaissance hat unter Wolfgang Schüssel eingesetzt.“ (Andreas Khol).
Präsenz und Privilegien der Kirchen sind weitreichend. Reichtümer werden angehäuft und der Gesellschaft entzogen, Kirchen dürfen Beiträge einheben, noch dazu meist steuerfrei. In Gerichten, Schulen und Kindergärten hängen Kreuze. Religionsunterricht (vom Staat bezahlt) ist in der Schule obligat, der ORF muss religiöse Inhalte senden.
Wer religiös sein möchte, soll das. Doch Religion und v.a. Kirchen üben Macht aus, direkt oder indirekt. Das steht auch häufig im Widerspruch zu den humanitären oder sozialen Zielen, die viele Gläubige haben und die Kirchen behaupten zu haben. Neben Offensichtlichem, wie dass Kirchenvertreter faschistische Regime unterstützten oder der neue Papst die Militärdiktatur in Argentinien, gilt das auch für die Innenpolitik.
Dank der Blockaden durch kirchennahe PolitikerInnen – z.B. wenn die ÖVP ausreichend Kinderbetreuungseinrichtungen in West-Österreich verhindert – verbreitet die Kirche ein reaktionäres Frauenbild UND füllt das Vakuum. Viele Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten sind konfessionell und tragen die Kirchenideologie dann weiter. Schluss damit!