Di 21.01.2020
Am 23. Oktober zog Philippa Strache als „wilde Abgeordnete“ ins Parlament ein. Ehemann H.C. begründet ihren FPÖ-Rauswurf mit Frauenfeindlichkeit seitens der „neuen Führungsriege“. Er gab sich als „der starke Mann im Hintergrund“, der ihr durch seinen Rücktritt die Möglichkeit einer politischen Karriere eröffnet. Das reaktionäre Frauenbild der FPÖ teilen die Straches allerdings. Er spricht von ihr als „loyaler Ehefrau“ und sie betont „Ich hätte es nie für mich gemacht.“
Dennoch lässt sich Philippa Strache nicht auf das Bild der Marionette reduzieren: Bereits mit 18 Jahren arbeitete sie im Parlament für Josef Cap (SPÖ). 2012-16 war sie Geschäftsführerin und Mitinhaberin im Vermögens- und Bausektor rund um den Anwalt und Fußball-Berater Skender Fani, der in einen Steuerhinterziehungs-Skandal verwickelt war. Kurzzeitig war sie als Pressesprecherin für den gewerkschaftsfeindlichen, wirtschaftsliberalen Multimilliardär Stronach tätig - eine Verbindung, die H.C. nun nutzt. Wenig später begann sie ihre Karriere als Moderatorin bei „Oe24“ und „FPÖ-TV“. Ab 2018 war sie Tierschutzbeauftragte der FPÖ. Im selben Jahr sprach sie sich für ein Kopftuchverbot aus.
Sie ist eine Verfechterin des Neoliberalismus und behauptete, der 12-Stunden Tag sei „ein Modell, das größere Freizeitblöcke ermöglicht“. Es besteht kein Zweifel, dass Philippa Strache Politik für eine kleine, reiche Elite machen will. Eine Elite, der sie selbst angehört und deren Spielregeln sie längst befolgt, wie die Spesenaffäre überdeutlich gemacht hat.