Es ist das beliebteste Krankenhaus Wiens und es werden gerade Renovierungsarbeiten durchgeführt. Dennoch wird es geschlossen. Eine Erklärung, die einer guten öffentlichen Gesundheitsversorgung entspricht, sucht man vergebens. Die Akutgeriatrie wird ins Wilhelminenspital verlegt und die Pflegeabteilung ins Kaiserin-Elisabeth-Spital. Dieses wird in ein Pflegewohnhaus umgewandelt.
Vorwärts 201 - September 2011
Artikel in dieser Ausgabe:
Kürzungen beim Pflegegeld, Schließung, Verkleinerung oder Absiedlung von stationären Abteilungen und die angestrebte kürzere Verweildauer in Krankenhäusern bedeuten Auslagerung von Pflege an unbezahlte Angehörige. Und es kommt prekäre, schlecht bezahlte Beschäftigung statt sicherer Arbeitsverhältnisse in Krankenhäusern. All das betrifft v.a. Frauen: in der privaten Pflege und als Beschäftigte.
Vor wenigen Wochen haben sich Politik und KommentatorInnen überschlagen, das Wachstum der Wirtschaft und das Ende der Krise zu verkünden. „Nach der Krise ist die Weltwirtschaft wieder auf einen stabilen Wachstumspfad eingeschwenkt“ schrieb das Institut für Höhere Studien (IHS), ein „renommiertes“ Wirtschaftsforschungsinstitut Mitte Juli. Nur wenige Tage danach platzen die Aufschwungsträume wie die berühmten Seifenblasen.
Der Blick ins leere Geldbörsel wird zur Gewohnheit. Denn das Leben wird immer teurer. Überall explodieren die Preise. Der wöchentliche Einkauf für Lebensmittel hat sich im letzten Jahr um 6,9% verteuert. Tanken kostet um 17% mehr. Wohnen ist ohnehin kaum mehr leistbar. Und nun erhöht die „rot“-grüne Wiener Landesregierung noch eine Vielzahl von Gebühren. Der Wasserpreis z.B. wird um satte 33% erhöht und ist damit der teuerste in ganz Österreich. Das macht pro Kopf und Jahr geschätzte 20 Euro aus. Nicht viel auf den ersten Blick.