Fr 02.09.2011
Der Blick ins leere Geldbörsel wird zur Gewohnheit. Denn das Leben wird immer teurer. Überall explodieren die Preise. Der wöchentliche Einkauf für Lebensmittel hat sich im letzten Jahr um 6,9% verteuert. Tanken kostet um 17% mehr. Wohnen ist ohnehin kaum mehr leistbar. Und nun erhöht die „rot“-grüne Wiener Landesregierung noch eine Vielzahl von Gebühren. Der Wasserpreis z.B. wird um satte 33% erhöht und ist damit der teuerste in ganz Österreich. Das macht pro Kopf und Jahr geschätzte 20 Euro aus. Nicht viel auf den ersten Blick. Nur sind halt auch Wohnung, Parken, Tanken und Essen teurer geworden. Das die Herren und Damen im Gemeinderat mit ihrem Einkommen von mind. 6528.- pro Monat die Aufregung nicht verstehen können, ist nachvollziehbar.
Sie argumentieren genauso wie die WirtschaftsvertreterInnen: Sie „müssen“ die Preise erhöhen, weil die Kosten gestiegen wären. Tatsächlich kostet ein Wiener Warenkorb um 20% mehr als die selben Lebensmittel in Berlin kosten würden. Die KapitalistInnen machen also auf unsere Kosten fette Gewinne. Rewe (Billa), Spar und Hofer gehören zu den erfolgreichsten Unternehmen in Österreich. Viele Familien müssen (wieder) in ungarische oder tschechische Grenzstädte fahren, um den Wocheneinkauf finanzieren zu können. Und die Kommunen haben Bereiche wie Wasser, Energie, Kanalisation etc. schon lange in profitorientierte Sub-Unternehmen ausgelagert. Ob wir uns das Heizen dann noch leisten können, ist ihnen egal.
ÖGB-Präsident rechnet mit einer heißen Herbstlohnrunde. Mögen den Worten nun Taten folgen. Am 22. September werden die MetallerInnen ihre Forderungen übergeben. In den letzten Jahren hat sich die Gewerkschaft mit ihren Forderungen mehr als zurück gehalten. Und so sinken denn auch die Reallöhne. Damit muss endlich Schluss sein. Die Gewerkschaft muss Lohnerhöhungen fordern und erkämpfen, die die Verluste der letzten Jahre wett machen. Wir müssen Fogler & Co. dazu zwingen, sich nicht an den Interessen ihrer Freunde in der Wirtschaftskammer zu orientieren sondern für die Interessen der Gewerkschaftsmitglieder kämpfen.Sonja Grusch
Die SLP fordert:
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Nein zu Preis- und Gebührenerhöhungen
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Mindestlohn von 1300.- netto
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Automatische Erhöhung der Löhne/Gehälter um die Inflation
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Gewerkschaftliche Kämpfe für echte Reallohnerhöhungen