Vorwärts 96 - September 1999

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Artikel in dieser Ausgabe:

01.09.1999

Auch Werbeplakate mit halbnackten Frauen (z.B.: Bipa) stehen am Programm. Unsere grundsätzliche Ablehnung des Sponsoring bestätigt sich gerade wenn auch schon die Kleinsten auf Schönheitsideale gedrillt werden sollen! Auch dauernde Anspielungen von LehrerInnen  muss man sich gefallen lassen. Oder auch nicht! Am besten wäre es sich bei jeder kleinsten Benachteiligung zu wehren und auch als Außenstehende/r zu reagieren. Die Sache hat aber auch einen Haken! Vor allem trauen sich viele Mädchen wegen der Abhängigkeit von der Lehrkraft (Noten,...) nichts zu sagen.

01.09.1999

Am 6./13. und 7./14. September werden allein im AHS Bereich mehr als 40.000 (!) SchülerInnen um ihren Aufstieg in die nächst höhere Klasse bangen. Ein großer Teil von ihnen wird ein zusätzliches Jahr in der Schule verbringen oder die Schul„karriere“ an den Nagel hängen müssen. In den letzten 3 Jahren sind von den zur Nachprüfung angetretenen SchülerInnen jedes Jahr zwischen 11.000 und 15.000 durchgefallen.

01.09.1999

Jedes Frühjahr beziehen Indiens und Pakistans Armeen ihre Posten entlang der „Waffenstillstandslinie“ in Kaschmir. Schießereien sind Alltag, an der Grenzstraße genauso wie in den Dörfern. In den letzten 10 Jahren „Waffenstillstand“ gab es mehr Tote, als in den drei ‚regulären‘ indisch-pakistanischen Kriegen zusammen.

01.09.1999

Als „Wendepunkt in der Geschichte der kurdischen und türkischen Völker“ bezeichnet der Führungsrat der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) den Aufruf Abdullah Öcalans. Ab 1. September wird der bewaffnete Kampf eingestellt. In einer Erklärung, die Anfang August an die Medien ging, erklärte der militärische Arm der PKK (ARGK), Öcalans Aufruf werde als Befehl betrachtet.

01.09.1999

Georg Lucas hat es wieder einmal geschafft, seine Kassen ohne Ende klingeln zu lassen. Zwei Stunden lang gute Special Effects und wenig Handlung in Episode 1 schaffen es, die Massen ins Kino zu locken.

01.09.1999

Noch nie wurden so viele Fälle von Kindesmißbrauch und Kinderpornographie angezeigt wie heuer. Das nutzt die Partei, die mit nackten Babyhintern um WÄHLER(?)stimmen wirbt, zu einer Kampagne für gnadenloses Law and Order. Die versammelte Moralelite rührt die Trommeln für das Allheilmittel gegen das Böse im Menschen: Die heilige Familie.

01.09.1999

Im Westen wird so getan, als ob  die kommunistischen Parteien im Osten wirkliche kommunistische ArbeiterInnenparteien wären. Offensichtlich sollen hier weiter die alten Feindbilder vermittelt werden, um z.B die NATO-Osterweiterung und weitere Aufrüstung besser durchsetzen zu können. Wer das glaubt, täuscht sich aber gewaltig. Denn auch wenn sich einige dieser „kommunistischen“ Parteien noch ein linkes Mäntelchen umhängen, stehen sie längst auf Seiten des Kapitals.

01.09.1999

Die Geschichte der Sowjetunion ist untrennbar mit  der des Kommunismus verbunden. Deshalb ist die Aufarbeitung des Stalinismus auch heute noch von großer Bedeutung. Vor allem vor dem Hintergrund des Traumas, das durch den Zusammenbruch des Ostblocks ausgelöst wurde. So stellen sich viele kritiklose UnterstützerInnen der Sowjetunion von einst heute hinter die These, daß die Ursache des Stalinismus im Wesen des Kommunismus liegen würde. Die Frage nach etwaigen Alternativen zur autoritären Entwicklung in der Sowjetunion bleibt dadurch aber unbeantwortet.

01.09.1999

Seit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ sind zehn Jahre vergangen. Eine „Ära von Frieden und Wohlstand“ wurde angekündigt. Die Hoffnungen und Erwartungen waren enorm - aber was wurde daraus? Wie hat die sogenannte „freie Marktwirtschaft“ das Leben der OsteuropäerInnen verändert? Nach zehn Jahren ist es an der Zeit, eine Bilanz zu ziehen...

01.09.1999

Seit einigen Jahren stehlen sich Unternehmer immer stärker aus ihrer Verantwortung der Lehrlingsausbildung davon. Daraus ergibt sich die skurile Situation, daß die Wirtschaft regelmäßig über mangelnd ausgebildete Facharbeiter klagt aber immer weniger Lehrlinge ausbildet. Das Ergebnis davon ist einerseits steigende Jugendarbeitslosigkeit und andererseits, daß sich die Unternehmer die Ausbildungstätigkeit von der öffentlichen Hand zahlen lassen.

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