Vorwärts 300 - März 2022

Artikel in dieser Ausgabe:

01.03.2022

Beim aktuellen Ukraine-Konflikt wird medial gerne das Bild vom “guten demokratischen” Westen und “bösen militaristischen” Russland gezeichnet. Hohle Phrasen von “Demokratie” kommen gelegen, um von den tatsächlichen wirtschaftlichen Interessen abzulenken. Dass es nicht um die ukrainische Bevölkerung geht, ist klar: Bei Gesprächen ist die Ukraine nicht eingeladen. Es ist Teil des Konflikts USA-China. Die USA will die EU an sich binden, China Russland. Und niemand davon steht auf Seiten der (ukrainischen) Arbeiter*innen.

01.03.2022
  • Das vor 1917 erzkonservative Land führte unmittelbar nach der Revolution das Frauenwahlrecht ein - als einer der ersten Staaten weltweit.
  • Gleicher Lohn für gleiche Arbeit wurde festgelegt, Frauen stand 16 bzw. 12 Wochen bezahlter Mutterschutz zu und für stillende Frauen wurde die Arbeitswoche auf vier Werktage reduziert.
  • Die neuen Ehegesetze waren vollständig säkular, Scheidung beschränkte sich auf eine einseitige Erklärung. 1918 gab es in Moskau 7.000 Scheidungen im Vergleich zu nur 6.000 Eheschließungen.
01.03.2022

Alexandra Kollontai, geboren am 31. März 1872 in St. Petersburg/Russland, war wohl die bekannteste Frau unter den russischen Revolutionär*innen. Sie war die erste Frau, die als vollwertiges Mitglied ins Zentralkomitee der Bolschewiki und nach der Oktoberrevolution 1917 zur “Ministerin” gewählt wurde.

01.03.2022

Eines der Themen, denen sich Kollontai widmete, war Prostitution. Zu ihren Lebzeiten waren viele Frauen gezwungen, ihren Körper zu verkaufen, um ihre Familien zu ernähren. Die sozialistische Revolution hatte die wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen verbessert, doch Prostitution war noch nicht verschwunden. Im Kapitalismus ist Prostitution das Ergebnis von Ungleichheit und Armut, die der Klassengesellschaft eigen sind.

01.03.2022

Die Geschichte der Russischen Revolution und Kollontais Rolle kann uns dabei helfen, zu verstehen, welche Aufgaben heute vor uns liegen im Kampf gegen Sexismus, Gewalt an Frauen und jede Form von Unterdrückung. In den letzten Jahren haben wir eine neue Welle von feministischen (Massen)bewegungen in verschiedenen Teilen der Welt gesehen. Einige dieser Bewegungen haben auch Erfolge erringen können - wie der Kampf um das Recht auf Schwangerschaftsabbruch in Argentinien oder Irland.

01.03.2022

Eine Revolution ist so lange undenkbar, bis sie stattfindet, dann gilt sie als unausweichlich, schrieb schon Rosa Luxemburg. Dasselbe galt für die Russische Revolution, in der Frauen eine zentrale Rolle spielten. Russland war vor der Revolution 1917 ein rückständiges Land.

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