Vorwärts 275 - März 2019

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Artikel in dieser Ausgabe:

12.03.2019

„Die Stimme“ konnte jüngst rund 700 vermutlich großteils ahnungslose Personen zum „Trauermarsch“ anlässlich eines Frauenmordes in Wr. Neustadt mobilisieren. Nun versucht sie eine Kandidatur bei den EU-Wahlen. Dahinter steht der wegen seiner Nähe zum Neonazismus aus der FPÖ ausgeschlossene Markus Ripfl. Er ist Gemeinderat in Orth an der Donau, schlagender Burschenschafter (Olympia) und war RFS- und RFJ-Funktionär.

12.03.2019
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Vom „Tellerwäscher zum Millionär“ – dieser „amerikanische“ Traum verspricht, dass jede*r, wenn er oder sie sich nur genug anstrengen würden, reich werden könne. Bezieher*innen von Mindestsicherung (BMS) oder Notstandshilfe, die, laut Bundeskanzler Kurz, „zu lange schlafen“ würden, wären somit einfach zu faul.

12.03.2019

Früher hieß es „geh doch rüber“ - gemeint war der stalinistische Osten. Dann kam den Herrschenden das Feindbild abhanden. Als Chavez vom „Sozialismus des 21. Jahrhundert“ sprach, wurde allen, die mit sozialistischen Ideen sympathisierten, das „Schreckgespenst“ Venezuela vorgehalten.

07.03.2019
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Als die deutsche Marxistin Clara Zetkin auf der 2. internationalen Frauenkonferenz der sozialistischen Internationale in Kopenhagen am 27. August 1910 die Durchführung eines internationalen Frauentages vorschlug, stieß sie nicht bei allen männlichen führenden Mitgliedern der internationalen Sozialdemokratie auf Zustimmung. Manche von ihnen sahen in der Initiative eine Ablenkung von den scheinbar „wirklich wichtigen“ Themen des Klassenkampfes.

07.03.2019
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In vielen Ländern werden dieses Jahr zum 8. März Frauenstreiks ausgerufen, doch unterscheiden sich die Aktionen oft stark in Form und Inhalt. Die neue Popularität des Streiks als Kampfmethode im Kampf gegen patriarchale Unterdrückung ist ein gutes Zeichen. Sie ist Ausdruck eines steigenden Bewusstseins für gemeinsame, kollektive Kämpfe. Doch noch herrscht viel Verwirrung über den Streikbegriff: Von Sex- bis zu Hausarbeitsstreiks gibt es eine Tendenz, „Streik“ mit jeglicher Form von Verweigerung gleichzusetzen.

07.03.2019

Der Kampf muss jetzt begonnen und im Sozialismus vollendet werden.

Alle sind für Frauenrechte (auch wenn Unterschiedliches gemeint ist). Das Gefühl, Ungerechtigkeiten und Sexismus nicht mehr hinnehmen zu wollen, ist weit verbreitet. Der Unterschied zwischen der „du kannst alles machen“-Propaganda und der Realität von Frauen ist himmelschreiend. Immer mehr Frauen sind berufstätig und der Druck nimmt spätestens seit der Krise 2007 massiv zu. Die Versprechen wurden nicht eingelöst. Die Bereitschaft, sich zu wehren wächst. Doch es fehlt das Programm.

07.03.2019

In den letzten Jahren gab es in verschiedenen Teilen der Welt zahlreiche Bewegungen, die von Frauen angeführt wurden oder woran sie maßgeblich beteiligt waren. Thematisch wurde eine sehr große Bandbreite aufgegriffen. So wurden Verbesserungen bezüglich des Selbstbestimmungsrechts  über den eigenen Körper wie die Legalisierung von Abtreibung in Irland erreicht und in Argentinien ein starker und bedeutender Schritt in diese Richtung gesetzt. Unter anderem in den USA, Deutschland und Österreich bekämpfen wir Vorstöße, die eben dieses Recht wieder einschränken wollen.

07.03.2019

Am 8. März ist Frauentag. In den Tagen rund um diesen Termin wird wieder viel geschrieben darüber, dass Frauen „viel erreicht“ haben aber auch noch „viel zu tun“ ist. In manchen Ministerien werden vielleicht Blumen verteilt, oder vielleicht kocht der Herr Minister sogar höchstpersönlich einen Kaffee für die Kolleg*innen! Und natürlich gibt es auch ganz viele Pressetermine wo die Regierung – ganz im Sinne der Kurzschen „Message Control“ - sich abfeiert dafür, was sie alles für Frauen tut. Soweit die Propaganda.

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