Vorwärts 238 - Mai 2015

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Artikel in dieser Ausgabe:

06.05.2015

Wenn die Klassiker des Marxismus immer wieder betonten, dass die ArbeiterInnenklasse die einzige Macht sei, die den Kapitalismus stürzen könne, dann war das keine auf moralischen Urteilen beruhende Marotte. Diese Einschätzung basierte auf der Tatsache, dass ein erfolgreicher gesellschaftlicher Umsturz nicht ohne eine potentiell überwältigende ökonomische Machtbasis vollzogen werden kann.

06.05.2015

Gewerkschaften sind der Zusammenschluss von ArbeiterInnen, um ihre Interessen gemeinsam umzusetzen. Doch der Kapitalismus durchlebt eine strukturelle Krise. Der Verteilungskampf zwischen Kapital und Arbeit wird härter. Zentrale Errungenschaften der ArbeiterInnenbewegung werden angegriffen. Da stößt eine Politik, die einen „gerechteren“ Kapitalismus erreichen will, rasch an Grenzen.

06.05.2015

In Österreich gab es in den letzten Jahrzehnten kaum Streiks, es fehlt „die Übung“. Zusätzlich gibt es FunktionärInnen der Gewerkschaft, die es sich in der Sozialpartnerschaft so bequem gemacht haben, dass sie zwar mit Streiks drohen, diese aber nicht wirklich organisieren und lieber faulen Kompromissen zustimmen. Daher ist es besonders wichtig, die Erfahrung früherer Streiks und von Arbeitskämpfen in anderen Ländern zu sammeln und daraus zu lernen.

05.05.2015

Überall wird gespart - sei es im Bildungssektor mit der Zentralmatura oder im Sozialbereich mit Millionen-Kürzungen bei Behinderteneinrichtungen. Das Geld reicht nicht, die Mieten sind zu teuer, die Preise und Gebühren zu hoch. Der Lebensstandard in Österreich sinkt immer tiefer, Reallöhne fallen seit Jahren und immer mehr Menschen finden keine Arbeit mehr. Durch die immer längeren Arbeitszeiten werden viele ArbeiterInnen ins Burnout getrieben.

04.05.2015

Die Regierung versucht, die Kosten für Krise, Hypo und Steuerreform bei Beschäftigen und PatientInnen im Sozial- und Gesundheitsbereich abzuladen. Die Folgen: zu wenig Personal, viel zu niedrige Löhne und Überarbeitung.

Deshalb ist Widerstand so wichtig. Aktuell fordern Pflegekräfte in Salzburg, Tirol, Kärnten, Wien und Oberösterreich Lohnerhöhungen, es gibt Betriebsversammlungen und hohe Kampfbereitschaft. In Linz demonstrierten Tausende gegen Kürzungen in der Behindertenbetreuung.

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