Vorwärts 217 - April 2013

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Artikel in dieser Ausgabe:

09.04.2013

Seit Jahren pushen die Medien prekäre Arbeitsverhältnisse, um Kosten zu sparen - obwohl die Medienkonzerne alles andere als arm sind. Die Raiffeisenbank steht hinter dem Kurier, die WAZ hinter der Krone etc. Im Herbst gab es eine öffentliche Betriebsversammlung gegen die Kündigung des KVs durch die Unternehmen und gegen Personalabbau. Dabei waren viele freie und Online-JournalistInnen.

09.04.2013

Die Glaubensgemeinschaften, christliche, islamische, jüdische, buddhistische sowie Zeugen Jehovas haben hierzulande viele Privilegien. Der Wert der vom ORF ausgesendeten – unbezahlten – Religionsformate liegt bei über 112 Mio. Euro. Meinung macht die katholische Kirche auch durch Anteile an u.a. NÖ Pressehaus (54 %) und der Styria Medien AG (verlegt Presse, Kleine Zeitung, Wirtschaftsblatt).

09.04.2013

Die Verflechtung zwischen (v.a. katholischer) Kirche und Staat ist enorm. Verträge zwischen Österreich und Vatikan und die traditionelle Nähe führender PolitikerInnen zur Kirche setzen dies bis heute fort. Vizekanzler Spindelegger ist Mitglied des katholischen Elite-Ordens der „Ritter zum Heiligen Grab von Jerusalem“ und „Die katholische Renaissance hat unter Wolfgang Schüssel eingesetzt.“ (Andreas Khol).

09.04.2013

Die katholische Kirche ist nicht nur ein Machtapparat, sondern auch ein kapitalistischer Großkonzern mit vielen Unternehmen. Darunter auch im Sozialbereich, die das mildtätige Image fördern sollen. Doch in den Kindergärten, Altenheimen von Caritas & Co. wird um bis zu 190.-/Monat weniger bezahlt als im ohnehin schlecht bezahlten Sozialbereich.

09.04.2013

Die katholische Kirche und ihre Teilorganisationen sind streng hierarchisch organisiert. Das ermöglicht es ihr, zwielichtige (Geldwäsche) oder schlicht verbrecherische (z.B. körperlicher, seelischer und sexueller Missbrauch) Vorgänge beinahe völlig und für lange Zeit vor den Augen der Öffentlichkeit zu verbergen. Auch die Mitglieder können kaum mitentscheiden oder Informationen über die Vermögen erhalten.

09.04.2013

Zypern ist für 0,2% der europäischen Wirtschaftsleistung verantwortlich. „Peanuts“, könnte man meinen. Und doch zeigt der verzweifelte Trubel der herrschenden Klasse, wie verwoben und labil die Wirtschaft ist. Die hohe zypriotische Staatsverschuldung kann von EU-Seite nicht einfach akzeptiert werden. Doch der Versuch, sich das Geld bei den SparerInnen zu holen, kann die europäische Wirtschaft über die Klippe zur nächsten Krise stoßen. Für clever hatten sich Merkel & Co. gehalten, als sie die Bankeinlagen zwangsbesteuern wollten.

09.04.2013

Von 2000-2010 sind die Wohnkosten um ca. 40 % gestiegen (AK), die Einkommen aber um ca. 5 % gesunken. Für immer mehr Menschen wird Wohnen unleistbar. In Wien ist – auch dank Gemeindebauten – die Lage weniger dramatisch als z.B. in Salzburg. Österreichweit lebt die Mehrheit im „eigenen“ Haus oder Wohnung. Viele haben sich verschuldet, um sich ein Eigenheim zu finanzieren. Jetzt in der Krise werden die hohen Kredite oft zur Armutsfalle.

06.04.2013

Manche Medien lukrieren Millionen, indem sie – neben zweifelhafter Informationen – bis zu 50 % Inserate bringen. Millionen gibt's auch für Presse- und Vertriebsförderung. Vorwärts druckt keine Werbung, weil wir Unabhängig bleiben wollen. Als Presseförderung bekommen wir rund 1.300.-/Jahr - dass deckt nicht einmal das Porto der Abonnements.

Dafür gibt es in Vorwärts Artikel aus der ganzen Welt, Informationen über antifaschistische Aktivitäten, theoretische Debatten zu aktuellen Themen und Berichte über soziale Bewegungen und Kämpfe.

05.04.2013

„Das Boot ist voll!“ meinen Rechte, wenn es um Zuwanderung geht. Angesichts tausender Menschen, die bei der Flucht übers Mittelmeer sterben, ist der Spruch besonders brutal. Aber die Hetze geht weiter: „Die Ausländer“ nehmen „uns“ die Jobs weg, belasten „unser“ Sozialsystem, zerstören „unsere“ Kultur und überschwemmen „uns“ mit Drogen. Laut FPÖ&Co gibt es „uns“ und „die Ausländer“.

05.04.2013

Warum flüchten Menschen aus einer vertrauten Umgebung in eine ungewisse Zukunft und trennen sich “freiwillig” von geliebten Menschen und dem bisschen, das sie besitzen? Alleine 1921-35 wanderten ca. 23.000 WienerInnen und 20.000 BurgenländerInnen in Hoffnung auf ein besseres Leben, meist in die USA, aus. Heute hat Österreich eines der restriktivsten “Fremdenrechte” Europas. Selbst in der Schweiz haben AsylwerberInnen ein Arbeitsrecht. Migrationsbewegungen und Flüchtlingsströme hat es immer gegeben (auch in Österreich).

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