Es war in allen Nachrichten und Zeitungen, nicht zuletzt wegen des berühmten Sommerlochs: Der Streik der Lokführer in Deutschland, der schließlich (vorläufig) durch ein Gerichts-urteil verboten werden soll.
Vorwärts 167 - September 2007
Artikel in dieser Ausgabe:
Der heurige Sommer war anders, zumindest in der Gewerkschaftspolitik. Es gab eine öffentliche Debatte um die Lohnerhöhungen. Und das im Wesentlichen aus zwi Gründen: (1) Viele Menschen lesen und hören von einem angeblichen Wirtschaftsaufschwung und (2) es gab die 4%-Aussage von Sozialminister Buchinger. Was tut die ÖGB- Spitze damit? Anstatt die Aussage zu nutzen, verweist sie vor allem darauf, dass für die Lohnpolitik die Sozialpartner zuständig sind.
Im Sommer wurde über Papamonat und Väterkarenz diskutiert. Tatsache ist, dass Kinderbetreuung nach wie vor als Frauensache gehandelt wird. Tatsache ist aber auch, das weit mehr (junge) Väter sich an der Kinderbetreuung beteiligen wollen, als es tatsächlich tun. Die Differenz erklärt sich aus den Einkommensunterschieden - und aus unsicheren Beschäftigungsverhältnissen. Frauenministerin Doris Bures ist in der Regierung auch zuständig für den Öffentlichen Dienst. Sie könnte dafür sorgen, dass zumindest für die ca.
Im Sommer hat ÖGB-Präsident Hundstorfer angekündigt, der ÖGB werde einen neuen Streikfonds gründen. Dieser solle 250 Millionen Euro umfassen. Allerdings soll er künftig "Agitationsfonds" heißen. Warum? Agitieren gehört eigentlich zum täglichen Handwerk der Gewerkschaft, sollte also aus dem laufenden Budget bezahlt werden. Ein Streikfonds hat u.a. die Aufgabe, bei Streiks für die Bezahlung von Streikgeldern - also dem Lohnausfall der Streikenden - eingesetzt zu werden. Wird das Geld fürs Agitieren ausgegeben, ist fürs Streiken dann nichts mehr da.
Florian kandidiert bei der Linzer Firma MCE als Jugendvertrauensrat. Vorwärts hat ihm Fragen zu seiner Kandidatur und der Situation von Lehrlingen in Österreich gestellt.
Kern der Umstrukturierung bei der Post ist ein neues Arbeitssystem. Das Planungssystem Distribution (PSD) wird vom Management als neues Wunderkind propagiert, um die Post auf die 3. und letzte "Liberalisierung" nach EU-Planung vorzubereiten.
Trotz enormer Umsatzerlöse, die die Post im ersten Halbjahr verbuchen konnte (Steigerung um 26.8% gegenüber dem Vorjahr macht 1.116,8 Mio. Euro) wurden von der Post einige Zweigstellen beobachtet, die trotz dieser Enormen Gewinne jetzt doch zugesperrt werden.
Weiters ist es der Post möglich fleißig im Ausland einzukaufen. So wurden Firmen in Deutschland, Belgien und den Niederlanden gekauft.
Leistungsstandards für Dreijährige, Aufnahmetests an AHS und Universität, Sprachprüfungen für Vorschulkinder - dies sind einige Aspekte mit denen sich die ÖVP in der letzten Zeit in die so genannte Bildungsdebatte eingebracht hat. Was sich durch alle diese Forderungen wie ein tiefschwarzer Faden zieht, ist die Betonung der Leistung jedes/r einzelnen, eine frühe Selektion der Kinder bzw. SchülerInnen, das Bekenntnis zum differenzierten Schulsystem und somit auch die Aufrechterhaltung der Elitenbildung.
Führungskräfte müssen gut verdienen, weil sie viel Verantwortung tragen" - das ist ein Dogma. Ein Dogma, dessen Falschheit der Bawag-Prozess überdeutlich gemacht hat. Die Verantwortlichen in Aufsichtsrat und Vorstand haben ordentlich kassiert - Elsner ist nur die Spitze des Eisberges. Aber im Wesentlichen ist ihre Aussage "mein Name ist Hase, ich weiß von nichts". Da fragt man sich, wofür die Herren (und Damen, auch wenn sie nicht auf der Anklagebank sitzen) eigentlich Geld bekommen haben.
Die Forderung von Sozialminister Buchinger nach 4 % Lohn- und Gehaltserhöhungen lösten sowohl bei der Wirtschaft als auch bei der Gewerkschaft (!) einen Sturm der Empörung aus.