Fr 01.03.2019
Viele Beschäftigte im Sozialbereich wollen gegen schlechte Bezahlung, wachsenden Arbeitsdruck und den Sozialabbau aktiv werden. Das zeigte sich u.a. beim Warnstreik im Februar 2018. Ein Problem damals: Das Fehlen der Kolleg*innen von Caritas und Diakonie, die eigentlich die gleiche Arbeit machen. „Sozial, aber nicht blöd“- kurz „SANB“ - setzte hier an: Mit eigenen Buttons und der SANB-Zeitung traten wir für gemeinsame Forderungen und einen gemeinsamen Kampf in allen Kollektivverträgen des Sozialbereichs ein.
Leider schließen sich z.B. die Verhandler*innen der Caritas für ihren KV nicht der SWÖ-Forderung nach einer Gehaltserhöhung von 6% an. Die SANB-Caritasgruppe wandte sich deshalb in einem offenen Brief an die Betriebsräte der Wiener Caritas. Dieser Brief wurde von vielen Beschäftigten der Caritas und einigen Teams unterstützt. Bei so mancher Weihnachtsfeier traten Kolleg*innen mit 6%-Buttons auf.
Wichtig ist die Vorbereitung von Streiks. Denn Streiks werden sicher nötig sein, um die relativ hohen Forderungen zu erkämpfen. Im Dezember organisierte SANB einen sehr gut besuchten Streikworkshop, Einladungen in die Bundesländer folgten, weitere sind geplant. Es gibt viel Interesse an den SANB-Zeitungen, vor und in Dienststellen, verbunden mit Gesprächen mit Kolleg*innen. In Vöcklabruck (OÖ) organisierte die SLP-Ortsgruppe erfolgreiche Betriebsverteilaktionen.
Die SLP hat SANB mit gegründet und arbeitet nach Möglichkeit auch beim neuen „BündnisFlüchtlingsarbeit“ mit. SANB ist ein Angebot an wütende Kolleg*innen, sich nicht zu „vernetzen“, sondern sich zu organisieren. Es geht darum, im Betrieb, auf der Straße, am Arbeitsamt und innerhalb der zuständigen Gewerkschaften für echte Verbesserungen gemeinsam aktiv zu werden. Heute sind die große Mehrheit jener, die bei SANB aktiv sind, neue Kolleg*innen, die etwas tun wollen. Typisch dafür war die Kundgebung gegen die Kürzung der Mindestsicherung am 11.1. in Wien–Favoriten (gemeinsam mit dem BündnisFlüchtlingsarbeit): Von über zehn Redebeiträgen war die große Mehrheit von neuen Aktivist*innen. Dieses gefestigte Engagement kämpferischer Kolleg*innen und deren Zusammenarbeit im Betrieb wird bei kommenden Kämpfen eine wichtige Rolle spielen.