Do 28.02.2019
Die Erhöhung für 2019 sieht auf dem Papier nicht so schlecht aus: 2,2% plus 25,- Euro auf die Mindestgehälter. Allerdings ist es ein Doppelabschluss (Inflation plus 0,5% für 2020). Und: Das Rahmenrecht wurde ausgespart und in den "KV-Neu Reformprozess" integriert. In den nächsten Monaten steht daher der Kampf um die Arbeitszeit an.
Es war ein Fehler, die Arbeitszeit aus der Lohnrunde auszuklammern und sich auf den Doppelabschluss einzulassen – denn der Kampf gegen den 12-Stundentag (der Werbe-KV hat keine 10-Stundenklausel) ist isoliert vom Kampf für höhere Löhne schwieriger zu mobilisieren. Die Unternehmen können einfach die Verhandlungen schleifen lassen, und der 12-Stundentag gilt bereits.
Aktionen und Kampfmaßnahmen können die Unternehmen aber unter Druck setzen. Im Frühjahr wird es betriebsübergreifende Betriebsversammlungen geben - das ist ein wichtiger Schritt, um die Kolleg*innen zu vernetzen und Forderungen (IST-Lohnerhöhung, 10-Stundenklausel, Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn, …) sowie Kampfmaßnahmen zu diskutieren. Es braucht Transparenz in den Verhandlungen. Und es darf nicht über die Köpfe der Beschäftigten entschieden werden - ein Verhandlungsergebnis muss durch die Belegschaften demokratisch bestätigt werden. So kann ein "KV Neu" mit Verbesserung erkämpft werden.