Mi 15.06.2005
Am 15. Juni 2005 fand vor der pakistanischen Botschaft in Wien eine Protestkundgebung statt. Hintergrund ist die geplannte Privatisierung der pakistanischen Telekom und die Repressionen gegen GewerkschaftsaktivistInnen (siehe Berichte).
Die Öffnungszeiten der Botschaft sind leider nicht sehr ArbeitnehmerInnenfreundlich (10.-12.00 Vormittags) - trotzdem fand sich eine Gruppe Protestierender - ausgerüstet mit Megafon und zwei Transparenten ("Stop the Repression against Trade Unionists" - ""Schluss mit den Repressionen gegen GewerkschafterInnen" und "Stop Privatisation - Solidarity with PTCL-Workers" - "Schluss mit der Privatisierung - Solidarität mit PTCL-ArbeiterInnen") - ein. Wir informierten die AnrainerInnen per Megafon über die Ereignisse in Pakistan. Auch auf Englisch wurde informiert und protestiert - um sicherzustellen dass alle Beschäftigten in der Botschaft verstehen warum wir da waren.
Kurz darauf fuhr ein Botschaftswagen vor. Ein Vertreter der Botschaft stieg aus und wir konfrontierten ihn mit den Forderungen. Er war sichtlich nicht erfreut über den Protest, fuchtelte wild in der Gegend herum und schrie uns an, sie hätten das Recht zu privatisieren. Sein Argument war, das wir das nicht zu entscheiden hätten, sondern das pakistanische Volk. Ein Argument, dass wir grundsätzlich unterstützen - wir haben ihm allerdings deutlich gemacht, dass offensichtlich weder er noch die Regierung in Pakistan das Volk representieren. Schließlich haben die 60.000 Telekom-Beschäftigen mit ihrem Widerstand deutlich gemacht, dass sie gegen die Privatisierung sind.
Der Vertreter der Botschaft verschwand dann recht schnell in der Botschaft und weigerte sich in Folge auch, unsere Protestnote entgegenzunehmen. Was nichts daran änderte, dass auch in Österreich Menschen solidarisch sind mit den KollegInnen in Pakistan.