Do 08.08.2013
Ehrenamt sei Ehrensache, argumentierte Innenministerin Mikl-Leitner angesichts der Debatte um Entgeltfortzahlung beim Hochwassergipfel. Die HelferInnen seien freiwillig vor Ort und dürfen nicht damit rechnen, für die Zeit Lohn/Gehalt zu erhalten. Aber „die Wirtschaft ist solidarisch“ mit den Freiwilligen, was das auch immer heißt.
Ehrenamtliche Arbeit ist eine unbezahlte Arbeitsleistung, deren Ergebnis Menschen außerhalb des eigenen Haushalt zufließt. Damit werden Frauen, die den größten Teil der unbezahlten Haus- & Pflegearbeit übernehmen, ausgeschlossen. 44 % der ÖsterreicherInnen leisten per Definition ehrenamtliche Arbeit, sie investieren 720 Millionen Stunden jährlich. Das entspricht der Arbeitsleistung von etwa 400.000 Vollzeitjobs und würde Jahres-Lohnkosten von mindestens 16 Milliarden Euro ausmachen. Zusätzlich müssen die Freiwilligen extra Urlaub nehmen. Wir fordern, dass die HelferInnen einen umfassenden Kündigungsschutz, und weiterhin in vollem Umfang Löhne/Gehälter/Arbeitslosengeld erhalten.
Was die ehrenamtliche Arbeit aber auch zeigt, ist die solidarische Seite der Menschen. Und das steht im Widerspruch zur Behauptung, dass der Mensch zu egoistisch für den Sozialismus sei.