Fr 30.07.2021
“Wir sitzen alle im selben Boot” ist die Botschaft der Regierenden und Herrschenden in der Pandemie. Doch die Realität ist, dass der große Teil der Weltbevölkerung für diese Krisen zahlen soll, während die Reichen sogar profitieren. Während der Pandemie hat sich die Konzentration von Reichtum in den Händen einer winzigen Minderheit noch verstärkt. Die hundert reichsten Menschen in Österreich sitzen auf mehr als 200 Milliarden Euro, das sind 10 % des gesamten Vermögens. Der Milliardär Stefan Pierer hat für KTM 11 Millionen Euro Corona-Hilfen bekommen, Dividende von 11,2 Millionen ausgeschüttet und die Vorstandsgehälter um 30% erhöht. Schon 2019 verdiente ein ATX-Vorstand im Schnitt das 57-Fache eines mittleren Einkommens in Österreich, 2020 stiegen die Millioneneinkommen um 4%! Konzerne wurden gerettet, Amazon, die Pharmaindustrie & Co, haben massiv von Corona profitiert. Währenddessen ist die Arbeitslosigkeit weiter hoch, Beschäftigte sind nach wie vor in Kurzarbeit, viele waren massiven Mehrfachbelastungen ausgesetzt. Die Kolleg*innen im Gesundheits- und Sozialbereich sollen nicht einmal alle den ohnehin viel zu niedrigen Corona-Bonus bekommen. Jedes fünfte Kind in Österreich lebt in Armut, 21% der Alleinerziehenden sind armutsgefährdet. Das aktuelle Gejammer der Unternehmen, sie würden keine Arbeitskräfte finden, zeigt die ganze Absurdität: Sie wollen einfach keine Löhne/Gehälter zahlen, von denen ein menschenwürdiges Leben möglich ist.Es bringt nichts, an das “gute Gewissen” dieser Reichen und Superreichen zu appellieren oder wie die Gewerkschaft zu “erklären”, dass sie bei höheren Löhnen von der gesteigerten Kaufkraft profitieren würden. Das kapitalistische System braucht diese Ungleichheit! Doch es sieht sich wachsendem Widerstand gegenüber: Weil Corona gezeigt hat, wer wirklich wichtig ist und wie unfähig dieses System und seine Politik ist, gärt die Wut - und explodiert immer wieder. Die Beschäftigten in Pflege, Spital und Bildung, bei Amazon und im Handel können und wollen sich diese Ungerechtigkeiten nicht mehr gefallen lassen! Die SLP fordert:• Für eine betriebliche und gewerkschaftliche Protestwelle: Corona-Abgabe für Superreiche zur Finanzierung von Bildung, Gesundheit und Sozialem!• Gemeinsam kämpfen gegen das kapitalistische Profitsystem und für eine sozialistische Demokratie!