Fr 18.03.2011
Weltweit gibt es geschätzte 150 Millionen MigrantInnen, das sind ca. 3% der Weltbevölkerung. Nur ein geringer Teil verlässt die Heimat freiwillig. Die häufigsten Fluchtgründe: Krieg, Verfolgung und Vertreibung (inkl. Binnenvertreibung), innerstaatliche Konflikte und Naturkatastrophen bzw. Umweltzerstörung (oft auch in Folge der rücksichtslosen Ausbeutung der Natur durch Unternehmen).
Offiziell gab es laut UNHCR 2009 insgesamt 43,3 Millionen Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten mussten, 6-10 Millionen davon Kinder. 90% flüchten innerhalb des eigenen Landes, 80% kommen aus den Staaten der neokolonialen Welt (sog. „Entwicklungsländer“). Bezogen auf das BIP hat Pakistan die meisten Flüchtlinge. Industriestaaten wie Deutschland rangieren erst ab Platz 26.
Das Asyl-Roulette
Eine Million Menschen hat lt. „Global Trends“-Bericht weltweit ein Asylverfahren – 286.700 nach Eurostat davon in Europa (und davon 86% in der EU). Das ist die magere Zahl von 520 AsylwerberInnen auf eine Million EinwohnerInnen – oder: auf rund 2000 EuropäerInnen kommt einE AsylwerberIn.
Die Abschottung Europas führt dazu, dass es weniger Flüchtlinge nach Europa schaffen, bzw. die Kosten für sie noch weiter steigen oder sie in die Abhängigkeit von Sklaverei und Zwangsprostitution treiben.
Die Anträge in der EU auf Asyl nehmen ab. In Österreich suchten 2009 15.821 Menschen in einem Neuantrag um Asyl an, 2010 waren es 11.022, insgesamt laufen ca. 30.000 Verfahren. Zum Vergleich: In Österreich gibt es rund 40.000 MillionärInnen, die ein Vermögen von geschätzten 210 Milliarden Euro besitzen.
Der Anteil an positiven Asylbescheiden liegt im EU-Schnitt bei 27%. In Österreich bei 22% im Erstverfahren, 64% werden abgelehnt, die anderen Anträge werden zum großen Teil nicht weiter verfolgt. Über 6,3% der Asylsuchenden wird Schubhaft verhängt. Und das obwohl geschätzte 40% der Flüchtlinge traumatisiert sind. Die geringste Chance auf ein positives Asylverfahren hat mensch in Griechenland mit nur 1,2%.
Asylanträge in der EU sind ein Glücksspiel: AsylwerberInnen aus Somalia haben in bestimmten Ländern der EU eine nur unter 10% liegende Chance, dass ihr Antrag positiv entschieden wird, in anderen EU-Staaten aber eine mehr als 90%ige.