Mo 07.03.2011
Textilarbeiterinnen in Asien erleiden sklavenartige Bedingungen bei der Arbeit und an ihrem Wohnort. Sie sind gezwungen, 10 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche in unsicheren Fabriken zu arbeiten, in denen sexuelle Belästigung verbreitet ist. Sie werden oft in überfüllte Unterkünfte gepfercht. Aber hunderttausende überwiegend junger Frauen sind in den Streik getreten, um für einen Lohn zu kämpfen, der zum Leben reicht. Die Bewegung wurde ausgelöst durch die steigenden Preise für Nahrungsmittel und Güter des täglichen Bedarfs. Sie trotzten Tränengas, Elektroschockschlagstöcken, Wasserwerfern und anderen Angriffswaffen. Tausende wurden festgenommen und Hunderte verwundet, besonders in Bangladesch, wo die Unterdrückung am heftigsten war. Aber sie wurden nicht entmutigt und erreichten Zugeständnisse. Ihr Kampf ist bei weitem nicht vorbei und ist eine Inspiration für Arbeiterinnen weltweit.
Ägypten
In Ägypten haben Tausende Arbeiterinnen für ihre Rechte und für ein Ende des Regimes gestreikt. Am 10. Februar machte das überwiegend weibliche Personal des ägyptischen Forschungszentrums für Tiergesundheit eine Demonstration vor dem Eingang des Zentrums und forderte den sofortigen Rücktritt der Direktorin.
„Sie ist völlig korrupt”, erklärte eine Ärztin, „sie verwendete das Geld, das für die Erforschung und Bekämpfung der Vogelgrippe bestimmt war, um Privatvillen in Kairo und Alexandria zu bauen.”
Eine andere sagte: „Der einzige Grund, warum sie ihren Posten hat, ist, dass ihr Bruder im Büro des Gesundheitsministers arbeitet.”
Andere TeilnehmerInnen des Streiks zitierten schlechte Arbeitsbedingungen und Vetternwirtschaft als Gründe für den Protest. Von den annähernd 140 Beschäftigten machten 45 Sprechchöre, als das Auto der Direktorin bremste, den Protest sah und dann davon brauste, was einen spontanen Jubel auslöste.