Mo 24.07.2023
„Es gibt ein Vakuum an echter linker Führung, auf lokaler und nationaler Ebene“, beschreibt Kshama Sawant die Situation in den USA. Gemeinsam mit Socialist Alternative (SA, Schwesterorganisation der ISA) gründete sie im März die Initiative „Workers strike back“ (WSB). Die Stadträtin aus Seattle nutzt ihre Bekanntheit, um eine linke Arbeiter*innenbewegung mit aufzubauen. Der Kongress hatte im Herbst 2022 den Streik der Eisenbahner*innen niedergeschlagen – das mit Hilfe linker Demokrat*innen. Dieser Verrat zeigt einmal mehr, warum der Aufbau einer neuen, unabhängigen Bewegung notwendig ist. Eine Forderung der WSB- Initiative ist: „Keine Ausverkäufe mehr – wir brauchen eine neue Partei“. Gleichzeitig stellt WSB aber auch Forderungen gegen Rassismus, Sexismus und andere Unterdrückungen, sowie für leistbaren Wohnraum und Gesundheitsversorgung auf.
Die Basis dafür ist das wieder erwachte Selbstvertrauen der Arbeiter*innenklasse und der Jugend in den USA. Es begann mit dem „Striketober“ (Streik-Oktober Anm. d. Red.) 2021 und zeigt sich in der Organisierung von Beschäftigten bei Starbucks, an den Universitäten und bei der Bahn. Am JFK8 (ein wichtiges Logistikzentrum) in New York haben Arbeiter*innen bei Amazon zum ersten Mal erfolgreich eine Gewerkschaft gegründet und das gegen den Druck der lokalen Bosse. Der historische Sieg war der Beginn einer Reihe von Initiativen an weiteren Amazon Standorten. Auch in Starbucks Filialen kommt es landesweit zu Organisierungen an der Basis, die WSB unterstützt. Mit diesen Entwicklungen einher gehen Streiks in den verschiedensten Branchen, die zusammengeführt werden müssen, z.B. an den Universitäten in Kaliforniern. Um die Forderungen „Gute gewerkschaftliche Arbeitsplätze für alle“ und „Beschäftigte brauchen eine echte Lohnerhöhung“ herum versucht genau das das Banner WSB. Außerdem haben WSB-Akitvist*innen gemeinsam mit Beschäftigten Streikposten bei American Airlines aufgestellt und an der Seite von Journalist*innen bei NBC gegen Entlassungen gekämpft.