Do 19.05.2005
Ein großes Problem des privaten Sozialbereichs ist die völlige Zersplitterung in verschiedenste Vereine und Firmen, innerhalb dieser Firmen geht dann die Aufsplitterung in verschiedene Dienststellen weiter. Der Sozialbereich ist außerdem ein relativ junger Bereich mit hoher Personal-Fluktuation. Dazu kommt eine, im Vergleich zu Betrieben wie der VÖEST oder den ÖBB, mangelnde Erfahrung mit gewerkschaftlicher Organisation und gewerkschaftlichen Protestaktionen. Viele KollegInnen stellen sich zurecht die Frage: Wie können Streiks organisiert werden, ohne dass unsere KlientInnen zu Schaden kommen?
Als Beschäftigte im Sozialbereich müssen wir verschiedene Protestformen entwickeln und von einander lernen. Es gibt unterschiedliche Formen von Notdienst, Einbeziehung der KlientInnen und vielem mehr. Internationale Beispiele zeigen: Streiks sind möglich und effektiv! Wir müssen uns diese Streikfähigkeit gemeinsam erarbeiten!
Die nahe Zukunft wird Arbeitskämpfe unterschiedlichster Art provozieren, es liegt an uns – den Betroffenen – , die Gemeinsamkeiten unserer Interessen in den Vordergrund zu stellen. Im Sozialbereich etwa können gemeinsam durchgeführte Aktionen von Beschäftigten, PatientInnen, KlientInnen und deren Angehörigen sowie von SachwalterInnen, TherapeutInnen und StudentInnen, SchülerInnen und Lehrenden an Universitäten, Fachhochschulen und pädagogischen Akademien zum Erfolg führen. Wie gesagt: 15.000 arbeiten in Wien im Sozialbereich, viele Tausende PatientInnen, KlientInnen und Angehörige haben begründetes Interesse an der Aufrechterhaltung der Qualität ihrer Dienstleistungen. Branchenübergreifende Protestaktionen und Streiks können – und werden – zum Erfolg kommender Arbeitskämpfe führen, wenn die Betroffenen es wollen!