Sa 15.02.2020
Organisationen im Sozialbereich klagen stets dass sie nicht mehr Personal einstellen oder höhere Löhne zahlen können, weil ihnen die öffentliche Hand nicht mehr Geld gibt – und verwalten den Mangel anstatt ihn zu bekämpfen. Betroffene können das nicht hinnehmen.
Tatsächlich stellt bzw. kürzt die öffentliche Hand das Budget. Die jährliche Steigerung der Mehrkosten wird nicht abgeglichen. Bezahlt wird oft nach Klient*innen und nicht nach Einrichtungen obwohl z.B. bei Wohneinheiten die Kosten gleich bleiben. Das Personal ist chronisch unterbezahlt und überlastet. Oft ist nicht mal genug da, um den akuten Bedarf zu decken.
In Oberösterreich fehlen 107 Plätze in Frauenhäusern und es bräuchte insgesamt 50 Millionen Euro an Investitionen, vor allem im Behindertenbereich. In Wien wurde vor kurzem die Extra-Berechnung für Kinder mit besonderem pädagogischem Bedarf gestrichen. Sie werden künftig gemeinsam mit bis zu 25 Kindern betreut.
Diese Kürzungspolitik geht seit Jahrzehnten und macht die Situation unerträglich. Eine Erhöhung von mindestens 10% bei Personal UND Gehalt ist umgehend nötig, es braucht mehr Geld von Bund und Land für den Sozialbereich. Dem müssen sich auch die Gewerkschaften stellen und endlich den Kampf um die Marie im Land führen. Die Aktivist*innen von „Sozial, aber nicht blöd“ sind dabei, den Druck dafür aufzubauen.