Mo 08.06.2015
Liebe Sonja Ablinger,
ich möchte dir zu diesem großen und wichtigen Schritt gratulieren. Längst hat die SPÖ sich als Partei der ArbeiterInnen und sozial Schwachen verabschiedet und ist eine Partei der Unternehmer und Sozialabbauer geworden, der, um Macht und Pfründe zu halten, offensichtlich jedes Mittel recht ist. Tatsächlich haben die ArbeiterInnen, die GewerkschafterInnen, die AktivistInnen in sozialen Bewegungen, die sozial Schwachen und natürlich auch die MigrantInnen und Flüchtlinge heute keine Partei mehr, die mit ihnen ihre Kämpfe führt, sie vertritt oder auch nur für sie wählbar ist. Doch ohne eine solche politische Kraft, stehen wir den immer härteren Angriffen einsam, nicht gemeinsam, gegenüber, was uns schwächt.
Wie an den Anfängen der ArbeiterInnenbewegung geht es heute darum, eine solche politische Kraft aufzubauen. Du warst und bist für viele eine der letzten Lichtblicke in dieser SPÖ gewesen. Dein Schritt, die SPÖ zu verlassen ist nachvollziehbar und richtig. Nun geht es darum, den nächsten Schritt zu tun damit die vielen anderen, die die SPÖ entweder schon verlassen haben oder dabei sind das zu tun, nicht alleine gelassen werden, sondern zu einer neuen politischen Kraft zusammen gebracht werden können. Die Proteste im Sozial- und Gesundheitswesen, die verschiedenen sozialen Bewegungen, die tausenden Menschen die Flüchtlinge unterstützen - sie alle können für so ein neues Projekt gewonnen werden. Ein Projekt, in dem demokratisch diskutiert aber v.a. auch gemeinsam gekämpft wird.
Was hältst du davon, in den nächsten Wochen zu beginnen, diese Menschen konkret zusammen zu bringen, um die Wut nicht verpuffen zu lassen, um den Formierungsprozess einer solchen neuen linken Kraft, einer echten ArbeiterInnenpartei zu beginnen?
Mit solidarischen Grüssen, Sonja Grusch (lange Mitglied in SJ und SPÖ, heute SLP)