Nach rassistischer Hetze: Heute-Redakteure sprechen sich gegen Rassismus aus und fordern weitergehende Konsequenzen

Eine Beschäftigte im Medienbereich

Laut Berichten im 'Standard' gibt es nun auch aus der 'Heute'-Redaktion Widerstand gegen Rassismus. 'Heute' hatte in rassistischer Art und Weise über einen Mordfall berichtet. Der Standard berichtet, dass die Konsequenzen (öffentliche Entschuldigung, der verantwortliche Ressortchef wurde zum Redakteur degradiert und beurlaubt, der Redakteur, der den Bericht recherchiert hatte, wurde verwarnt) aus Sicht der empörten Redakteure nicht weitgehend genug waren. Seit Freitag gäbe es Betriebsversammlungen und interne Proteste. Die Journalistengewerkschaft hat die rassistische Hetze ebenfalls verurteilt. Die SLP unterstützt die Proteste der Redakteure und fordert:

  • Abdruck der Entschuldigung in der Printausgabe
  • Statt rassistischer Hetze Platz zu geben, sollte 'Heute' MigrantInnen selbst zu Wort kommen lassen, z.B. die Flüchtlinge die gerade im Refugee Camp für ihre Rechte kämpfen
  • das Recht für Redakteure sich zu weigern, rassistische oder andere hetzerischen Artikel zu schreiben, auch wenn das die Blattlinie oder der Chefredakteur/Ressortleiter das fordert. In Großbritannien fordert die Journalistengewerkschaft schon seit Jahren eine "Consciousnes Clause". Damit soll in Dienstverträge reingeschrieben werden, dass JournalistInnen nichts schreiben müssen, was dem gewerkschaftlichen ethischen Grundsätzen widerspricht. Für echte Demokratie auch in den Redaktionsstuben.

    die Gewerkschaft muss die Proteste der Heute-Redakteure unterstützen und öffentliche Proteste für einen Anti-rassistischen Konsens in den Medien organisieren und mit den Protesten gegen Sparpolitik im Medienbereich verbinden

    In Griechenland gibt es das Beispiel der größten Tageszeitung, Eleftherotypia, die Anfang 2012 zeitweise von deren Beschäftigten besetzt wurde. Die KollegInnen dort haben die Zeitung in "Die Arbeiter" (Oi Ergazomenoi) umbenannt und mit Inhalten gefüllt, die sich gegen die Sparpolitik von Regierung und Troika richteten. Diese "Arbeiter"-Zeitung hatte explizit zum Ziel, die Interessen der ArbeitnehmerInnen zu vertreten. Echte Pressefreiheit und Mediendemokratie muss mit einer sozialistischen Perspektive verbunden werden und demokratischer Kontrolle der ArbeiterInnenbewegung und Beschäftigten über die Medien.