Di 28.08.2012
2005-10 stiegen die Mieten in Österreich um 22 %, die Löhne aber nur um 10 %. Gleichzeitig sind die Befristungen rasant gestiegen, sodass heute 2/3 aller neuen Mietverträge befristet sind. Damit sind MieterInnen stärker von den VermieterInnen abhängig und müssen öfters umziehen, was wieder Kosten verursacht. Zudem liegt Österreich bei den MaklerInnenprovisionen (zwei Monatsmieten) europaweit nach wie vor im Spitzenfeld.
Kurz: Für ein Dach über dem Kopf müssen wir immer stärker ins Geldbörsel greifen. Im Schnitt gibt ein Haushalt 43 % des Einkommens für Miete aus. Viele Jugendliche können es sich nicht leisten auszuziehen. Die Krise verschärft die Lage weiter: Mehr Menschen sind von Arbeitslosigkeit und Armut betroffen. Gleichzeitig wird Wohnraum als sichere Anlagemöglichkeit wieder verstärkt zum Spekulationsobjekt. Wohnungen werden absichtlich nicht vermietet, um den Preis zu steigern. Alleine in Wien stehen 80 000 Wohnungen leer. Gleichzeitig waren 2010 in Wien 3 000 Menschen obdachlos.
Notwendig wäre eine Koppelung der Mieten an die Einkommen (und nicht an die Inflation!), damit die Miete nicht mehr als 10 % des Einkommens ausmacht. Auch ein öffentliches Investitionsprogramm in sozialen Wohnbau wäre nötig. Das würde der Wohnungsnot entgegenwirken, auch private Mieten würden sinken. Das aber muss von einer starken ArbeiterInnenbewegung erkämpft werden. Denn ohne eine Enteignung der kommerziellen AnbieterInnen auf dem Wohnungsmarkt wird es nicht gehen, denn: Wohnen darf nicht Gegenstand von Profitgier sein!