Kurznachrichten aus Betrieb & Gewerkschaft: Caritas * AK-Wahlen * Gewerkschaftslinke in Deutschland

Ausgabe März 2019
VORWÄRTS

Bildquelle: Wir sind sozial aber nicht blöd.

Caritas

Im Sozialbereich finden sich Beschäftigte bei praktisch gleicher Arbeit in fünf Kollektivverträgen wieder. Die von der Gewerkschaft betonte Koordination ist gut, obwohl eigentlich ein Kampf für den Zusammenschluss der KVs nötig wäre. Aber als der SWÖ noch streikte, schloss die Caritas dann doch verfrüht ab. Das Ergebnis: Ein besonders schlechter Caritas-Abschluss, ein geschwächter SWÖ und eine tiefere Spaltung der KV.

AK-Wahlen

Die Ergebnisse aus Salzburg, Tirol und Vorarlberg (teilweise sogar Gewinne für ÖVP und FPÖ Listen) und auch die niedrige Wahlbeteiligung zeigen, dass die AK-Wahlen nicht für einen Denkzettel an die Regierung genutzt wurden. Die Gründe: Die SPÖ und damit auch die FSG werden zu Recht nicht als Alternative wahrgenommen. Und die lahme Politik der AK selbst. Sie wird nicht als Kampforganisation gesehen. Wer jahrzehntelang die Mitglieder zu passiven Konsument*innen degradiert, darf sich nicht wundern, wenn diese dann nicht aus dem Nichts heraus aktiv werden. Es reicht eben nicht, auf die „tollen Serviceleistungen“ hinzuweisen. Es braucht eine Trennung von der SPÖ und ihrer Kürzungspolitik, eine echte Demokratisierung, Privilegienabbau und einen kämpferischen Kurs der AK, der Sozialabbau und Lohnraub ALLER Parteien bekämpft.

Gewerkschaftslinke

Alle zwei Jahre organisiert die Rosa-Luxemburg-Stiftung eine „Streikkonferenz“. Es geht um den Austausch über die Erneuerung der Gewerkschaften. Bei der 4. Konferenz von 15.-17.2. nahmen über 700 Gewerkschafter*innen teil. Ein wichtiger Fortschritt ist ein Randtreffen von Kolleg*innen, die die Konferenz nutzten, um einen Schritt weiter zu gehen. Unter dem Motto „Strategiekonferenz 2020 – Für eine kämpferische Gewerkschaftspolitik“ wollen sich kämpferische, aktive und linke Gewerkschafter*innen organisieren, um für einen Kurswechsel der Gewerkschaften zu sorgen, weg von Sozialpartnerschaft und Co-Management der Gewerkschaftsführung. Wie groß das Bedürfnis danach ist, zeigen die 70 Kolleg*innen beim ersten Randtreffen sowie die 17 aufrufenden gewerkschaftlichen Initiativen. Das wär doch auch was für Österreich…

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