Mi 23.05.2018
Für viele Fans in österreichischen Fußballkurven gehört Pyrotechnik zum Spiel wie der Weihrauch zum katholischen Gottesdienst. Doch FPÖ-Innenminister Kickl will Pyrotechnik nun verbieten. Bei Rapid-Wien werden die WEGA und der Geheimdienst gegen die Fanszene mobilisiert und es kam zu Hausdurchsuchungen.
Derzeit machen Fans und Fußballvereine die Nutzung von Pyrotechnik im Stadion untereinander aus. Bei Rapid wurde ein Genehmigungsverfahren eingerichtet. Nur in besonderen Zonen darf gefackelt werden. Dadurch wird das Abbrennen reguliert und für alle Beteiligten sicherer. Ein Verbot wird nie funktionieren - egal wie viel Polizei vor Ort ist oder wie hoch die Strafen sind.
Fußballfans haben nur eine kleine Lobby und sind für das Austesten neuer Repressionstechniken gut geeignet. Schon unter rot-schwarzen Regierungen waren Fußballfans ein Experimentierfeld autoritärer Politik. 2016 wehrten sich die Fans mit einen gemeinsamen Aktionstag verschiedener Fanszenen, an dem eine Kennzeichnungspflicht für Polizisten gefordert wurde. Die Pyro-Debatte zeigt, dass Fußballfans von schwarz-blau nur schlechtes zu erwarten haben. Gemeinsame Solidarität und Aktionen wie 2016 werden da umso nötiger.