Kampagne für ArbeiterInnenrechte in Venezuela (WRCV)

Das 10-Punkte Programm
CWI-Venezuela

Diese Kampagne wird vom Komitee für eine ArbeiterInneninternationale unterstützte. Sie hat zum Ziel, alle Kämpfe von ArbeiterInnen, v.a. für die Rechte von ArbeiterInnen in Venezuela, sowie den Kampf für echten Sozialismus zu unterstützen.

Wir rufen die internationale ArbeiterInnenbewegung dazu auf, die Rechte der ArbeiterInnen in Venezuela zu verteidigen und unabhängige Vertretungen der ArbeiterInnenklasse zu entwickeln: indem die Ausweitung von Gewerkschaften auf alle Fabriken, Betriebe und Arbeitsplätze unterstützt wird und durch die politische Vertretung in Form politischer Organisationen oder Parteien.

Plattform: Die „Kampagne für ArbeiterInnenrechte in Venezuela“ steht für:

  1. Für das Recht von ArbeiterInnen, sich

    in lokalen Komitees und in Gewerkschaften zu organisieren, um ihre

    Klasseninteressen unabhängig verteidigen zu können.

  2. Der Kampf gegen Entlassungen und

    Arbeitslosigkeit. Nein zu aufgezwungener Flexibilität am Arbeitsplatz. Die

    ArbeiterInnen müssen durch ihre Organisationen und ihre gewählten

    VertreterInnen die Kontrolle über Stellenbesetzungen und Stellenabbau in

    den Betrieben haben.

  3. Der nationale Mindestlohn muss sofort

    in allen Bereichen der Wirtschaft bezahlt werden, als ein erster Schritt

    zu einem Mindestlohn von 600.000 Bolivar pro Monat, von dem man auch leben

    kann. (Zur Zeit liegt er bei 460.000.) Alle EinwohnerInnen Venezuelas

    müssen sofort Zugang zum gesamten Sozialsystem haben.

  4. Für Gewerkschaftsdemokratie. Für

    Betriebsversammlungen, damit die ArbeiterInnen ihre VertreterInnen an

    ihrem Arbeitsplatz wählen können. Die GewerkschaftsvertreterInnen auf

    lokaler, regionaler und nationaler Ebene müssen durch die

    Gewerkschaftskomitees auf betrieblicher Ebene gewählt werden. Alle

    RepräsentantInnen müssen jederzeit von der jeweiligen Ebene, die sie

    gewählt hat, wieder abgewählt werden können. Nein zu Verhandlungen hinter

    verschlossenen Türen. Betriebsversammlungen müssen über die Verhandlungen

    zwischen Gewerkschaft und Unternehmerorganisationen bzw. der Regierung

    entscheiden. Für eine Deckelung der Einkommen von

    GewerkschaftsfunktionärInnen – diese sollen nicht mehr verdienen, als

    gelernte ArbeiterInnen.

  5. Volle Gleichstellung von Männern und

    Frauen am Arbeitsplatz. Die Gewerkschaften und andere Organisationen der

    ArbeiterInnenklasse müssen aktiv für Gender-Gleichheit am Arbeitsplatz und

    in der Gesellschaft eintreten. Nein zu jeder Diskriminierung nach

    Geschlecht, Rasse, Sexualität, Alter oder Religion.

  6. Für die sofortige Einführung eines

    Systems der Kontrolle der ArbeiterInnen in Zusammenarbeit mit der lokalen

    Gemeinschaft über die Produktion. Das bedeutet die Wahl von leitenden

    Beschäftigten und ManagerInnen durch die Betriebsversammlung. ManagerInnen

    und leitende Beschäftigte dürfen nicht mehr verdienen als gelernte

    Arbeiter. Die ArbeiterInnen und die lokale Gemeinde müssen einen

    Produktionsplan entwerfen, der abgestimmt ist auf die Bedürfnisse und

    Möglichkeiten des Betriebes und der lokalen Gemeinde. Wir produzieren die

    Reichtümer, die wir brauchen. Wir müssen sie kontrollieren, um Sabotage zu

    bekämpfen, den Missbrauch von Ressourcen und die Ausbeutung von

    Arbeitskräften.

  7. Die Geschäftsbücher der Betriebe

    müssen offengelegt werden. Die ArbeiterInnen müssen die Geheimnisse der

    Unternehmen kennen und das Ausmaß ihrer Ausbeutung an ihrem eigenen

    Arbeitsplatz sehen. Das ist ein erster Schritt. Er muss auf die gesamte

    Branche und die gesamte Volkswirtschaft ausgedehnt werden. Die

    ArbeiterInnenklasse muss wissen, wie hoch der Anteil des Volkseinkommens

    ist, den die kapitalistische Klasse und die Großgrundbesitzer an sich

    reißt.

  8. Für die sofortige Enteignung aller

    unproduktiven Betriebe und aller Betriebe, die unter ihren

    Produktionskapazitäten liegen und die Weiterführung unter

    ArbeiterInnenkontrolle und –verwaltung.

  9. Wir kämpfen für den Aufbau einer

    politischen Partei, die die Klasseninteressen der ArbeiterInnenklasse und

    der Armen verteidigt. Eine ArbeiterInnenpartei, die eine aktive,

    kämpferische und demokratische Partei auf Basis eines echten

    demokratischen sozialistischen Programms steht.

  10. Für einen Sozialismus der

    ArbeiterInnen und der armen Bevölkerung, die Verstaatlichung der

    Schlüsselbetriebe der Wirtschaft und die sofortige Ausarbeitung eines

    Notfallplanes für die Entwicklung der Wirtschaft. Kein Vertrauen in die

    Maschinerie und die VertreterInnen der 4. Republik und ihre Reste in der

    5. Republik. Die RepräsentantInnen des Kapitalismus müssen aus Regierung

    und Staat entfernt werden.