Do 04.05.2006
Diese Kampagne wird vom Komitee für eine ArbeiterInneninternationale unterstützte. Sie hat zum Ziel, alle Kämpfe von ArbeiterInnen, v.a. für die Rechte von ArbeiterInnen in Venezuela, sowie den Kampf für echten Sozialismus zu unterstützen.
Wir rufen die internationale ArbeiterInnenbewegung dazu auf, die Rechte der ArbeiterInnen in Venezuela zu verteidigen und unabhängige Vertretungen der ArbeiterInnenklasse zu entwickeln: indem die Ausweitung von Gewerkschaften auf alle Fabriken, Betriebe und Arbeitsplätze unterstützt wird und durch die politische Vertretung in Form politischer Organisationen oder Parteien.
Plattform: Die „Kampagne für ArbeiterInnenrechte in Venezuela“ steht für:
- Für das Recht von ArbeiterInnen, sich
in lokalen Komitees und in Gewerkschaften zu organisieren, um ihre
Klasseninteressen unabhängig verteidigen zu können.
- Der Kampf gegen Entlassungen und
Arbeitslosigkeit. Nein zu aufgezwungener Flexibilität am Arbeitsplatz. Die
ArbeiterInnen müssen durch ihre Organisationen und ihre gewählten
VertreterInnen die Kontrolle über Stellenbesetzungen und Stellenabbau in
den Betrieben haben.
- Der nationale Mindestlohn muss sofort
in allen Bereichen der Wirtschaft bezahlt werden, als ein erster Schritt
zu einem Mindestlohn von 600.000 Bolivar pro Monat, von dem man auch leben
kann. (Zur Zeit liegt er bei 460.000.) Alle EinwohnerInnen Venezuelas
müssen sofort Zugang zum gesamten Sozialsystem haben.
- Für Gewerkschaftsdemokratie. Für
Betriebsversammlungen, damit die ArbeiterInnen ihre VertreterInnen an
ihrem Arbeitsplatz wählen können. Die GewerkschaftsvertreterInnen auf
lokaler, regionaler und nationaler Ebene müssen durch die
Gewerkschaftskomitees auf betrieblicher Ebene gewählt werden. Alle
RepräsentantInnen müssen jederzeit von der jeweiligen Ebene, die sie
gewählt hat, wieder abgewählt werden können. Nein zu Verhandlungen hinter
verschlossenen Türen. Betriebsversammlungen müssen über die Verhandlungen
zwischen Gewerkschaft und Unternehmerorganisationen bzw. der Regierung
entscheiden. Für eine Deckelung der Einkommen von
GewerkschaftsfunktionärInnen – diese sollen nicht mehr verdienen, als
gelernte ArbeiterInnen.
- Volle Gleichstellung von Männern und
Frauen am Arbeitsplatz. Die Gewerkschaften und andere Organisationen der
ArbeiterInnenklasse müssen aktiv für Gender-Gleichheit am Arbeitsplatz und
in der Gesellschaft eintreten. Nein zu jeder Diskriminierung nach
Geschlecht, Rasse, Sexualität, Alter oder Religion.
- Für die sofortige Einführung eines
Systems der Kontrolle der ArbeiterInnen in Zusammenarbeit mit der lokalen
Gemeinschaft über die Produktion. Das bedeutet die Wahl von leitenden
Beschäftigten und ManagerInnen durch die Betriebsversammlung. ManagerInnen
und leitende Beschäftigte dürfen nicht mehr verdienen als gelernte
Arbeiter. Die ArbeiterInnen und die lokale Gemeinde müssen einen
Produktionsplan entwerfen, der abgestimmt ist auf die Bedürfnisse und
Möglichkeiten des Betriebes und der lokalen Gemeinde. Wir produzieren die
Reichtümer, die wir brauchen. Wir müssen sie kontrollieren, um Sabotage zu
bekämpfen, den Missbrauch von Ressourcen und die Ausbeutung von
Arbeitskräften.
- Die Geschäftsbücher der Betriebe
müssen offengelegt werden. Die ArbeiterInnen müssen die Geheimnisse der
Unternehmen kennen und das Ausmaß ihrer Ausbeutung an ihrem eigenen
Arbeitsplatz sehen. Das ist ein erster Schritt. Er muss auf die gesamte
Branche und die gesamte Volkswirtschaft ausgedehnt werden. Die
ArbeiterInnenklasse muss wissen, wie hoch der Anteil des Volkseinkommens
ist, den die kapitalistische Klasse und die Großgrundbesitzer an sich
reißt.
- Für die sofortige Enteignung aller
unproduktiven Betriebe und aller Betriebe, die unter ihren
Produktionskapazitäten liegen und die Weiterführung unter
ArbeiterInnenkontrolle und –verwaltung.
- Wir kämpfen für den Aufbau einer
politischen Partei, die die Klasseninteressen der ArbeiterInnenklasse und
der Armen verteidigt. Eine ArbeiterInnenpartei, die eine aktive,
kämpferische und demokratische Partei auf Basis eines echten
demokratischen sozialistischen Programms steht.
- Für einen Sozialismus der
ArbeiterInnen und der armen Bevölkerung, die Verstaatlichung der
Schlüsselbetriebe der Wirtschaft und die sofortige Ausarbeitung eines
Notfallplanes für die Entwicklung der Wirtschaft. Kein Vertrauen in die
Maschinerie und die VertreterInnen der 4. Republik und ihre Reste in der
5. Republik. Die RepräsentantInnen des Kapitalismus müssen aus Regierung
und Staat entfernt werden.