Sa 30.03.2019
Der Jugendvertrauensrat (JVR) ist "gerettet" und das wird von der Gewerkschaftsjugend (ÖGJ) als großer Sieg gefeiert. Tatsächlich hat die Kampagne aber v.a. die Schwächen der ÖGJ und auch der JVR als Institution gezeigt. Denn die Kampagne beschränkte sich auf Unterschriftenlisten und Aktionen auf gewerkschaftlichen Veranstaltungen. Lehrlinge, außer JVR selbst, wurden kaum eingebunden – tatsächlich hätte es aber öffentliche Mobilisierungen oder Jugendversammlungen gebraucht. Auch um darüber zu diskutieren, was der JVR ist und was er sein sollte. Eine solche Kampagne hätte genutzt werden können, um Lehrlinge zu organisieren und gemeinsame Forderungen aufzustellen, die über die Nichtabschaffung hinausgehen. Auch die Angriffe auf die überbetrieblichen Lehrlinge – vielen wurde die Lehrlingsentschädigung halbiert – hätte so gestoppt werden können. Primär sind die JVR aber leider dafür da, um für zahnlose ÖGJ-Kampagnen zu laufen, Goodies zu verteilen oder Lehrlinge zu drängen (oft extrem ungut und mit viel Druck), Gewerkschaftsmitglied zu werden. Was es wirklich braucht, ist eine Gewerkschaftsjugend mit demokratischen Strukturen und kämpferischen Kampagnen gegen Angriffe und für tatsächliche Verbesserungen. Dafür müssen wir Lehrlinge selbst aktiv werden – mit regelmäßigen Treffen, Versammlungen, öffentlichen Aktionen bis hin zu Streiks!