Do 06.03.2008
Vor allem für Menschen mit niedrigen Einkommen ist das Leben unheimlich teuer geworden. Im vergangenen Jahr sind die Mieten, Strom, Gas, Benzin, Heizöl und vor allem auch die Lebensmittelpreise extrem stark angestiegen. Die Einkommen der Frauen betragen im Durchschnitt 67 % jener der Männer. Viele Frauen, vor allem Alleinerzieherinnen müssen mit 700 Euro oder weniger im Monat auskommen. Nach Abzug von Miete, Strom und Rückzahlungen bleibt dann nicht mehr viel übrig.
Gleichzeitig sind Umsätze, Gewinne und die Managereinkommen um zehn und mehr Prozent gestiegen. Allein die VOEST als größter metallverarbeitender Betrieb machte in nur 3 Monaten einen Gewinn von 242,4 Millionen Euro! Andererseits ist der Lohnanteil am Volkseinkommen von 72 % Ende der siebziger Jahre auf 56 % im Jahr 2006 gesunken. Das ist vor allem ein Ergebnis der Zunahme der Arbeitslosigkeit und des raschen Wachstums der Vermögenseinkommen.
Immer mehr Druck vom AMS…
Mit der Novelle zum Arbeitslosenversicherungsgesetz wird der Druck auf Arbeitslose weiter verstärkt. Vor allem die Zumutbarkeit von längeren Wegzeiten ist für Frauen mit Betreuungspflichten ein Riesenproblem. Bisher waren 2 Stunden für Vollzeitbeschäftigung und 1½ Stunden für Teilzeit das Maximum - jetzt ist mehr möglich. Dazu kommt die weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit, nach der auch in bereits bestehenden Dienstverhältnissen MitarbeiterInnen z.B. einfacher in abgelegenen Filialen beschäftigt werden können. Wie unter solchen Bedingungen ein Privat- und Familienleben organisiert werden soll, interessiert die Regierung offensichtlich nicht.
Gusenbauer (und nicht nur der) macht Frauen sauer…
Noch im Regierungsübereinkommen wurde das Ende der "Anrechnung der Partnereinkommen" bei der Notstandshilfe versprochen. Vor allem arbeitslose Frauen wurden mit dieser Regelung um die Notstandshilfe gebracht! Trotz Versprechen von Frauenministerin Bures und dem "Sozial"minister Buchinger bleibt diese Regelung bestehen. Auch ein Anheben der Fraueneinkommen wurde versprochen, aber außer der Ankündigung einer Einmalzahlung von 100 Euro für niedrige Einkommen als Inflationsausgleich ist nichts passiert.
Es reicht!
Viele Frauen arbeiten in prekären Beschäftigungsverhältnissen, vor allem in Teilzeit und verdienen dadurch wesentlich weniger als Männer. Sie leisten zusätzlich einen Großteil der unbezahlten Versorgungs- und Pflegearbeit für Kinder und kranke Menschen. Dass Frauen diese Arbeit gratis leisten, wird als selbstverständlich vorausgesetzt. Das wirkt sich aus auf geringere Arbeitslosengelder und niedrigere Pensionen aus. Konservative PolitikerInnen (und die gibt es in allen Parlamentsparteien) unterstützen diese ungleiche Arbeitsteilung, indem sie Frauen ein schlechtes Gewissen einzureden versuchen (z.B. Andreas Khol, der vor kurzem meinte, dass weibliche Selbstverwirklichung Kindern psychisch schadet).
Am 8. März, dem Internationalen Frauentag gehen Frauen weltweit auf die Strasse, um gegen Ausbeutung und Unterdrückung zu protestieren. Wir wollen unseren gerechten Anteil an Unternehmens- und Managergewinnen - Wehren wir uns gegen die Angriffe!!! Wir von der Sozialistischen Linkspartei sind aktiv gegen Frauenunterdrückung, gegen Sozialabbau und gegen Rassismus, mach mit, werde aktiv!
Unsere Forderungen:
- Rücknahme aller Verschlechterungen im Arbeitsrecht - gegen Flexibilisierung und längere Arbeitszeiten
- Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden bei vollem Lohn- und Personalausgleich
- 1.100 Euro netto Mindesteinkommen
- Kostenlose Kinderbetreuung für jedes Kind
- Umfassende kostenlose Pflege für alle, die sie brauchen.
- Wirkliche Reallohnerhöhungen, die sich an der echten Teuerungsrate und der Produktivitätssteigerung orientieren