#Heforshe und Panama

Der bürgerliche Feminismus als Moralapostel schützt die wahre Grundlage von Sexismus: den Kapitalismus.
Theresa Reimer

Immer wieder machen sich Promis für Frauenrechte stark, so auch die Schauspielerin Emma Watson, die über UN Women #HeforShe ins Leben gerufen hat. Bei dieser Kampagne liegt der Fokus hauptsächlich darin, Männern zu vermitteln, dass auch sie nicht von der Ungleichheit von Frauen profitieren und Männer somit aufzurufen, solidarisch zu sein. Natürlich braucht es einen gemeinsamen Kampf von Frauen und Männern, um Gleichberechtigung zu erlangen.
Aber von welcher Gleichheit redet sie da überhaupt? Sind wir etwa gleich, wenn wir alle netter miteinander umgehen? Women of Color, arme und kranke Frauen bleiben ausgeschlossen von diesem „white feminism“. Emma Watson geht von ihrem eigenen Standpunkt als weiße, privilegierte Frau aus. Ihr Privatvermögen wird auf ca. 25 Mio. US Dollar geschätzt, auch sie war scheinbar in Panama Papers involviert, angeblich um eine Immobilie anonym zu kaufen. Eine Frau, die selbst enormen Reichtum besitzt, ist also der Meinung, dass Rücksichtnahme von Männern reicht, um Gleichheit zu erlangen?
Die Gleichheit, die wir, Frauen und Männer gemeinsam, erkämpfen müssen, ist nicht nur die Gleichheit der Geschlechter. Um echte Geschlechtergleichheit zu erreichen, müssen auch die enormen Gegensätze zwischen Arm und Reich in der Gesellschaft bekämpft und überwunden werden.

 

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