Frisch gekämpft: DockarbeiterInnenstreik in Lissabon

Brettos

Im April streikten die DockarbeiterInnen in Lissabon gegen Auslagerungen und Verschlechterungen ihrer Jobs. Nach einem Monat des Kampfes gegen ihre Bosse, die Regierung und die Medien konnten sie die Erfüllung ihrer meisten Forderungen und die Wiedereinstellung aller ausgelagerten KollegInnen erreichen.

Wie konnte eine relativ kleine Belegschaft in Zeiten brutaler Einsparungen diesen Kampf gewinnen? Zusätzlich zum Aufbau landesweiter und internationaler Solidarität hatte die Gewerkschaft eine Strategie, um sich mit den Menschen in den Stadtvierteln zu verbünden.

In den letzten Jahren gab es in Portugal Massenkämpfe für Wohnraum, Bildung und die Erwerbslosen. Die DockarbeiterInnen sind bewusst an diese Bewegungen herangetreten und haben Solidarität mit ihnen aufgebaut. Sie organisierten gemeinsam mit Studierenden ein Solidaritätsnetzwerk und mobilisierten ihre Familienmitglieder, um Erfahrungen auszutauschen.

Auch nach Ende des Streiks organisierte die Gewerkschaft weiter in den Nachbarschaften. Sie sagten richtigerweise, dass keine Jobs sicher sind, solange nicht alle prekären Jobs sicher gemacht werden. Daher organisierten sie am 16. Juni gemeinsam mit anderen einen Massenprotest in Lissabon.

Gewerkschaften können immer noch Erfolge erzielen. Dafür ist es aber nötig, Einsparungen zurückzuweisen und gemeinsam mit der restlichen ArbeiterInnenklasse für eine völlig andere Gesellschaft zu kämpfen.

 

 

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