Do 17.11.2011
Diesmal ging die Gewerkschaft mit einer fetten Forderung in die Verhandlungen - trotz schlechter Wirtschaftsprognosen, eines wankenden Finanzsektors und schlechter Abschlüsse anderer Gewerkschaften. Als die Unternehmer bei der ersten Verhandlung die Forderungen nicht akzeptierten, organisierte die Gewerkschaftsführung noch vor einem 2. Verhandlungstermin Streiks. Der Streik überraschte Politik und Wirtschaft und fand breite Unterstützung in der Bevölkerung. Viele Beschäftigte in anderen Bereichen wünschten sich auch von ihrer eigenen Gewerkschaft eine ähnliche Gangart und hohe Lohnforderungen. Schließlich hat der Streik gezeigt, dass es auch in Zeiten wie diesen möglich ist, Verbesserungen zu erkämpfen!
Fast könnte man/frau glauben die Rede sei vom MetallerInnen-Streik letzten Monats. Aber eben nur fast. Die PRO-GE-Führung hat nach einem anfänglich wuchtigen Streik zurück gerudert und nicht viel über dem 1. Angebot der Unternehmer abgeschlossen. Die Rede ist aber von den Streiks der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) in Deutschland 2007/8. Sie streikten mehrmals und das mit Erfolg: 11% Lohnerhöhung und Arbeitszeitverkürzung! Während Privatisierungen oder „Öffnungsklauseln“ Kollektivverträge unterlaufen werden, kämpft und streikt die GDL heuer für einheitliche Regelungen im Bahnbereich. Das Ziel ist, die schlechter gestellten Bereiche den Besseren anzugleichen. Auch so kann Gewerkschaftspolitik 2011 aussehen.