Di 24.12.2019
DDR 1953
Im Juni 1953 entwickelt sich eine Streikbewegung gegen Lohnkürzungen und Leistungsnormen, die von der SED-Bürokratie eingeführt wurden. Die Bewegung wird von Bau- und Metallarbeiter*innen getragen und erfasst einen Großteil der Parteibasis. Die Führung antwortet mit brutaler Gewalt und tötet dutzende Demonstrant*innen.
Ungarn 1956
Eine Massenbewegung aus Arbeiter*innen und Jugendlichen belebt den Rätegedanken wieder und will echten Sozialismus. Dies ist eine enorme Bedrohung für die Bürokratie im ganzen Ostblock. Am 25. Oktober werden Hunderte erschossen, am 4. November wird die Arbeiter*innen-Revolution durch Kreml-Truppen endgültig niedergeschlagen.
Prag 1968
Der „Prager Frühling“ ist eine Bewegung für einen demokratischen Sozialismus. Wieder schlagen sowjetische Panzer den Aufstand nieder. Kombiniert mit der Vielzahl an Bewegungen rund um 1968 bedeuteten die Prager Ereignisse weltweit die Abkehr einer Vielzahl kommunistischer Aktivist*innen vom Stalinismus.
Proteste in Sowjetrepubliken wegen Umweltverschmutzung
Proteste zu Umweltfragen brechen in den 80ern in Teilen der Sowjetunion aus. Auch kommen in Folge der Unterdrückung des Selbstbestimmungsrechts Elemente von Nationalismus auf. Dem Ursprung nach sind es dennoch auch soziale Konflikte. Die Luft in vielen Städten ist so verschmutzt, dass die Lebenserwartung zurückgeht. Baikalsee und Kaspisches Meer sind voller Industrieabfälle. Der Aralsee ist aufgrund Brezhnevs erzwungenem Baumwoll-Anbau in Usbekistan praktisch verschwunden.
Polen 1970 und 1981
Die Massenproteste in Polen ab 1970, ausgelöst durch steigende Lebensmittel-Preise, bedeuten den Anfang vom Ende des Stalinismus. Auch hier ist der Wunsch nach echtem Sozialismus mit Arbeiter*innen-Demokratie anfangs groß. 1980 bildete sich die größte unabhängige Gewerkschaft der Welt: Solidarnosc. Nur die Verhängung des Kriegsrechts 1981 verhinderte den vollständigen Zusammenbruch des Regimes.
Peking 1989
Am „Platz des himmlischen Friedens“ versammeln sich zigtausende Arbeiter*innen und Student*innen, um gegen das Regime zu protestieren. Zur Bekräftigung ihres sozialistischen Anspruches singen sie unermüdlich die „Internationale“. Die Regierung richtet ein Massaker mit hunderten Toten an.